Zwei Monate vor der erwarteten Bundestagswahl wird der Vorsprung von CDU und CSU geringer. Bei einer Umfrage verlor die Union im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte. Noch hätte Schwarz-Gelb aber die absolute Mehrheit.
Hamburg - Bei der Forsa-Umfrage für RTL und "Stern" bekamen CDU und CSU 44 Prozent. Noch vor
vier Wochen hatte das Institut für die Union einen Wert von 49 Prozent
errechnet. Wie in der Vorwoche würden sieben Prozent der Deutschen
die FDP wählen.
Die SPD kommt unverändert auf 27 Prozent. Die Grünen legten einen Punkt zu und stiegen auf acht
Prozent.
Das
Linksbündnis aus PDS/WASG verbesserte sich ebenfalls um einen Punkt auf elf Prozent und
könnte damit als drittstärkste Kraft in den Bundestag einziehen. "Sonstige Parteien" liegen bei drei Prozent.
Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, würde eine mögliche schwarz-gelbe
Koalition eine Mehrheit von 51 Prozent erhalten, Rot-Grün käme auf 35 Prozent.
Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" hat die Union
mit ihrer Ankündigung, im Falle eines Wahlsiegs die Mehrwertsteuer
zu erhöhen, offenbar eigene Anhänger verprellt und Unentschlossene
zu SPD, Grünen und Linksbündnis getrieben. Nach dem
neuesten "Stimmenkonto" der Zeitung verloren CDU und CSU vergangene
Woche rund 700.000 Stimmen. Die Anzahl der Unentschlossenen sank
demnach um rund 600.000 auf knapp 16 Millionen. Das sind
26 Prozent aller Wahlberechtigten. Zugleich verzeichnete die
Erhebung des Forsa-Instituts Gewinne für das neue Linksbündnis, die
Grünen und die SPD.
Im Gegensatz zur Sonntagsfrage ("Was würden Sie wählen, wenn am
kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?") soll das zusammen mit
Forsa entwickelte Stimmenkonto Einblicke in Wählerbewegungen unter
den Parteien und zwischen den Lagern der Entschlossenen und
Unentschlossenen liefern. Die Meinungsforscher befragen wöchentlich
2500 Bürger nach ihrer Wahlabsicht und rechnen das Ergebnis auf
die 61,4 Millionen Wähler hoch.