CDU-Vorsitz Entscheidung über Parteiwahlkampf laut Röttgen bis Ende September

Norbert Röttgen
Foto: Michael Kappeler / dpaFriedrich Merz, Norbert Röttgen oder Armin Laschet - wer beerbt Annegret Kramp-Karrenbauer als Vorsitzende der CDU? Der Außenpolitiker Röttgen hat jetzt mitgeteilt, wie sich die Delegierten bis zum Parteitag Anfang Dezember eine Meinung über die drei Bewerber bilden könnten.
Bis Ende September werde es eine Entscheidung über den Ablauf des Wahlkampfes geben, berichtete Röttgen in einem Interview mit Reuters-TV. Er hatte zuvor ein TV-Duell der drei Bewerber gefordert. "Ich war immer der Auffassung, dass es vor allem darum geht, anhand einer Personalfrage über Politik zu reden", sagte Röttgen. Die Parteimitglieder wollten wissen, wofür die Kandidaten stünden. Auf welche Weise sich die drei Kandidaten vorstellen könnten, sei nicht deren "Privatangelegenheit".
Röttgen forderte auch Klärung vonseiten der bisherigen CDU-Spitze. Zuvor hatte er dem CDU-Vorstand bereits Fehler bei der Planung des Parteitags vorgeworfen. Es sei noch nicht klar, "wie denn der Wettbewerb der drei Kandidaten vor dem Parteitag organisiert werden soll", sagte er der "Rheinischen Post". "Wird es noch einen direkten, womöglich digitalen, Vergleich geben, wie es 2018 bei den Regionalkonferenzen live möglich war?", fragt Röttgen jetzt. Dazu habe sich der Bundesvorstand noch nicht geäußert. "Dies zu organisieren, liegt aber in seiner Verantwortung."
Röttgen forderte, dass sich alle drei nach der Entscheidung auf dem Parteitag in ein Team einbringen müssten, mit dem CDU und CSU 2021 in den Bundestagswahlkampf ziehen könnten - das gelte bei jedem Wahlausgang.
Er würde im Falle eines Wahlsieges sowohl Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet als auch den Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz einbinden, sagte er mit Blick auf die anderen beiden Kandidaten. Röttgen wich der Frage aus, welche Rolle er im Falle einer eigenen Niederlage spielen wolle. Dies müsse dann der Vorsitzende entscheiden. "Aber ich glaube, dass ich über Kompetenzen in der Europa- und Außenpolitik verfüge", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag.