NRW-Wahl Schwarz-Gelb einigt sich auf Koalitionsvertrag
Das Regierungsbündnis aus CDU und FDP steht: Schwarz-Gelb hat sich in Nordrhein-Westfalen auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.
Christian Lindner und Armin Laschet
Foto: THILO SCHMUELGEN/ REUTERSDer Koalitionsvertrag für die neue schwarz-gelbe Landesregierung in Nordrhein-Westfalen steht. Die Spitzen von CDU und FDP einigten sich am Dienstag nach mehrstündigen Verhandlungen. Das sagten die Verhandlungsführer, CDU-Landeschef Armin Laschet und der FDP-Vorsitzende Christian Lindner (FDP), am Abend in Düsseldorf der Nachrichtenagentur dpa.
Der Leitungskreis werde sich in den nächsten Tagen nur noch zur Schlussredaktion des Vertrages treffen. Dissens gebe es nicht mehr, betonten die Landesvorsitzenden von CDU und FDP. Die Ressortzuschnitte des künftigen Kabinetts seien noch nicht endgültig festgelegt.
Beide Parteien hatten sich am Dienstag zur siebten Verhandlungsrunde binnen drei Wochen getroffen.
Lindner (l.) und Laschet (r.) mit Vertretern von FDP und CDU am Verhandlungstisch
Foto: Federico Gambarini/ dpaDen Koalitionsvertrag wollen die Parteien am kommenden Freitag der Öffentlichkeit vorstellen. Dieser muss anschließend in einer Mitgliederbefragung der FDP und von einem CDU-Landesparteitag gebilligt werden. Laschet will sich dann am 27. Juni im Landtag zum Ministerpräsidenten wählen lassen - als Nachfolger von Hannelore Kraft,
deren rot-grüne Regierung bei der Landtagswahl am 14. Mai abgewählt worden war. Die CDU wurde mit 33 Prozent stärkste Partei vor den Sozialdemokraten mit 31,2 und der FDP mit 12,6 Prozent. Die AfD kam auf 7,6 Prozent. CDU und FDP haben im neuen Landtag mit zusammen 100 der 199 Sitze eine hauchdünne Mehrheit von einer Stimme.
"Null-Toleranz-Strategie" bei der inneren Sicherheit
CDU und FDP hatten in den vergangenen Tagen bereits eine Reihe von Einigungen mitgeteilt. So soll das Abitur nach neun Schuljahren am Gymnasium (G9) wieder zum Regelfall werden. Förderschulen für Kinder mit Handicaps sollen vorerst nicht mehr geschlossen werden. Für Studierende aus Nicht-EU-Staaten will Schwarz-Gelb eine Studiengebühr von 1500 Euro pro Semester einführen.
Bei der inneren Sicherheit haben CDU und FDP eine "Null-Toleranz-Strategie" gegen kriminelle Banden, Rocker und Clans vereinbart. Noch in diesem Jahr sollen 2300 statt wie bisher geplant 2000 Kommissar-Anwärter ausgebildet und 500 Verwaltungsassistenten bei der Polizei zusätzlich eingestellt werden.
Die Videoüberwachung soll ausgeweitet werden - und künftig auch präventiv an öffentlich zugängigen Orten erlaubt sein, wenn es dort Anhaltspunkte für Straftaten gibt. Die Polizei soll als Fahndungsinstrument auch anlassbezogene, aber verdachtsunabhängige Kontrollmöglichkeiten erhalten.
CDU und FDP wollen zudem die Stromerzeugung aus Windkraft einschränken und die Kommunen finanziell stärken.
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