NRW-Ministerkandidat Schneider "Koalition der wirtschaftlichen Vernunft"

Schneider (r.), mit SPD-Spitzenkandidatin Kraft: Wir brauchen eine Regierung, die durchhält
Foto: Bernd Thissen/ dpaSPIEGEL ONLINE: Herr Schneider, wie soll Nordrhein-Westfalen künftig regiert werden?
Schneider: Wir brauchen eine Koalition der wirtschaftlichen Vernunft. Nordrhein-Westfalen ist ein enorm wichtiges, immer noch stark industriell geprägtes Land. Die neue Landesregierung muss alles dafür tun, Wachstum und Beschäftigung zu fördern. Gerade die Arbeitnehmer erwarten, dass die neue Regierung mit einer klugen und maßvollen Politik ihre Arbeitsplätze sichert.
SPIEGEL ONLINE: Ist es klug und maßvoll, Energiekonzerne zu verstaatlichen, wie es die Linke gefordert hat?
Schneider: Nein. Die SPD darf sich nicht auf absurde und weltfremde Forderungen der Linken wie die Verstaatlichung von Energiekonzernen einlassen. Ich bin ganz sicher: Das wird sie auch nicht tun.
SPIEGEL ONLINE: Ist eine wirtschaftlich vernünftige Politik mit Rot-Rot-Grün überhaupt machbar?
Schneider: Das wird sich zeigen. An erster Stelle bei allen Verhandlungen über Koalitionen müssen die Interessen des Landes und seiner Menschen stehen. Nordrhein-Westfalen ist zu groß und zu wichtig, um es von einer womöglich instabilen und wirtschaftspolitisch unberechenbaren Koalition regieren zu lassen. Die SPD weiß das, und sie wird entsprechend handeln.
SPIEGEL ONLINE: Kommt also doch am Ende die Große Koalition?
Schneider: Das ist nicht entschieden. Wichtig ist: Wir brauchen eine stabile und vernünftige Regierung, die fünf Jahre durchhält. Alles andere wäre unverantwortlich.