

Duisburg - In Duisburg ist es im ersten Wahlgang zu keinem klaren Ergebnis gekommen: Die Industriestadt hat sich nach der spektakulären Abwahl ihres Oberbürgermeisters Adolf Sauerland (CDU) zunächst nicht auf einen Nachfolger einigen können. Der favorisierte Ex-Landtagsabgeordnete Sören Link (SPD) verfehlte am Sonntag bei der Direktwahl die absolute Mehrheit knapp. Er kam auf 48,3 Prozent der Stimmen. Sein CDU-Konkurrent Benno Lensdorf erreichte 21,12 Prozent, wie das Wahlamt der Stadt mitteilte. Der parteilose Kandidat Michael Rubinstein kam auf knapp elf Prozent. Die Entscheidung über den neuen Oberbürgermeister von Duisburg wird erst in einer Stichwahl zwischen Link und Lensdorf am 1. Juli fallen.
Die Wahlbeteiligung lag mit 32,84 Prozent extrem niedrig. Im Jahr 2009 hatten sich 45,7 Prozent der Wähler an der OB-Wahl beteiligt. Sauerland war wegen seines Verhaltens nach der Love-Parade-Katastrophe in Duisburg im ersten erfolgreichen Bürgerbegehren dieser Art in Nordrhein-Westfalen abgewählt worden. Sauerlands Gegner hatten dem damaligen OB eine moralische Mitverantwortung für das Unglück im Juli 2010 vorgeworfen, bei dem 21 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt wurden. Trotz zahlreicher Angriffe auch aus der eigenen Partei hatte der CDU-Politiker einen freiwilligen Amtsverzicht bis zuletzt abgelehnt.
Der Nachfolger steht vor einer schwierigen Aufgabe: Er muss die politische Spaltung der Stadt überwinden und zugleich massive Haushaltseinsparungen umsetzen. Ende Juli steht der zweite Jahrestag der Love-Parade-Katastrophe an.
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Sören Link - hier mit seiner Lebenspartnerin Sonja Bartsch - ist der Hoffnungsträger der SPD in Duisburg. Er steht für einen Stil- und Generationenwechsel bei den Genossen.
Der 35-jährige Link verfehlte bei der OB-Wahl am 17. Juni die absolute Mehrheit knapp und kam auf 48,3 Prozent der Stimmen.
CDU-Kandidat Benno Lensdorf: Der 69-Jährige ist ein respektierter Vertreter des Establishments. Er erreichte 21,12 Prozent, wie das Wahlamt der Stadt mitteilte.
Unabhängiger Kandidat Michael Rubinstein: jung, dynamisch, selbstbewusst - und unterstützt von Gruppen, die sich mehr Transparenz und weniger Partei wünschen. Der 40-jährige Rubinstein erreichte knapp elf Prozent der Stimmen.
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