Schwere Sicherheitspanne Mann fährt offenbar in Kanzlerkolonne mit – und umarmt Olaf Scholz auf Rollfeld

Olaf Scholz mit Personenschützern (Archivbild)
Foto: Michael Kappeler / picture alliance/dpaÜblicherweise werden die Reisebewegungen von Spitzenpolitikern in Deutschland gut überwacht. Das gilt auch und erst recht für den Bundeskanzler. Daher wirft der nun gemeldete Vorfall aus Frankfurt erhebliche Fragen auf.
Ein Autofahrer hat sich demnach mit seinem Privatwagen unbefugt dem Konvoi von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angeschlossen und ihn nach dem Aussteigen umarmt, ohne dass die Personenschützer rechtzeitig eingeschritten sind. Das berichtete die »Bild«-Zeitung.
Ein Regierungssprecher sagte auf Anfrage: »Ich kann den Bericht im Wesentlichen bestätigen.« Eine Sprecherin des Bundeskriminalamts (BKA) sagte der Zeitung: »Es wurde niemand verletzt. Die Person wurde ohne Widerstand von der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt festgenommen.«
Eine Stellungnahme der Bundespolizei war zunächst nicht zu bekommen. Dem Bericht zufolge kam es zu dem Zwischenfall, nachdem Scholz am Mittwoch vom Frankfurter Sitz der Europäischen Zentralbank zum Flughafen gefahren worden war.
Personenschützer werden erst spät aufmerksam
Der Wagen des Mannes konnte demnach zusammen mit dem Kanzlerkonvoi – trotz nicht angemeldeten Kennzeichens – auch die Sicherheitsschranke des Flughafens passieren. Als der Kanzler seine Limousine auf dem Rollfeld verließ, stürmte der Fahrer des Autos auf Scholz zu, schüttelte ihm die Hand und umarmte ihn. Scholz habe es geschehen lassen, schilderte die Zeitung. Erst in diesem Augenblick seien die BKA-Personenschützer und Polizisten auf die potenziell bedrohliche Situation aufmerksam geworden und hätten den Mann festgenommen.
»Bild« zitierte Kanzleramtskreise mit den Worten: »Für Olaf Scholz war es in der konkreten Situation kein großer Vorfall, nur eine überraschend innige Umarmung. Im Rückblick stellt sich heraus, was da alles hätte passieren können.«
Scholz’ BKA-Team habe intern zugegeben, dass es zu einer derartigen Situation nicht noch einmal kommen dürfe.