Haushalt 2019 Scholz will Bundeswehr mehr Geld zubilligen

Wenigstens diese zwei können sich einigen: Finanzminister Scholz kommt Verteidigungsministerin von der Leyen entgegen und verspricht vier Milliarden Euro mehr für den Wehretat.
Olaf Scholz

Olaf Scholz

Foto: Daniel Reinhardt/ dpa

Im Streit um den Wehretat zeigt sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) nachgiebig: Er will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) deutlich mehr Geld für 2019 zubilligen als bisher geplant. Dem Entwurf für den Bundeshaushalt 2019 zufolge soll der Verteidigungsetat kommendes Jahr auf 42,9 Milliarden Euro steigen.

Das wäre ein Plus von vier Milliarden Euro gegenüber 2018 - und rund 675 Millionen Euro mehr als bisher für 2019 vorgesehen. Entsprechende Angaben des "Handelsblatts"  wurden der Nachrichtenagentur dpa am Montag in Regierungskreisen bestätigt.

Wegen sich ändernder Herausforderungen und eines Materialmangels bei der Bundeswehr hatte von der Leyen die zunächst veranschlagten Summen als unzureichend kritisiert.

Da die jüngste Steuerschätzung weitaus höhere Einnahmen des Staates als erwartet prognostiziert hatte, hatte Scholz zusätzliche Mittel in Aussicht gestellt. Damit würde einer der größten potenziellen Streitpunkte zwischen Union und SPD bei der Aufstellung des neuen Haushalts entschärft.

Wegen der langen Regierungsbildung wird es erst in dieser Woche zur Verabschiedung des Haushalts durch den Bundestag kommen - sofern die große Koalition hält. Darin vorgesehen ist auch der Start für das Baukindergeld , das für Familien einen Zuschuss von 12.000 Euro pro Kind über zehn Jahre beim Kauf von Immobilien oder für den Hausbau vorsieht.

Ungeachtet des erbitterten Asylstreits in der Union will Scholz noch vor der Sommerpause am Freitag in einer Sondersitzung als nächsten Schritt den Entwurf für den Haushalt 2019 vom Kabinett beschließen lassen. Dieser soll dann bis Herbst vom Bundestag beraten, überarbeitet und verabschiedet werden.

2018 will die Bundesregierung angesichts der guten Konjunktur und Rekordsteuereinnahmen den fünften Haushalt in Folge ohne neue Kredite schaffen, was als "schwarze Null" bezeichnet wird.

kry/dpa
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