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Republik 21 »Ost« und »West« in Deutschland – hört das denn nie auf?

Die deutsch-deutsche Teilung wirkt bis heute nach, etwa beim Lohnniveau oder Parteipräferenzen. Aber was sagen die Kategorien »Ost« und »West« heute noch aus? Antworten im neuen Stimmenfang.
Ein Podcast von Marius Mestermann

31 Jahre nach der Wiedervereinigung ist in Deutschland noch oft die Rede von »Ost« und »West«, von »alten« und »neuen« Bundesländern. Ist diese Unterscheidung noch zeitgemäß?

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Bis zur Bundestagswahl nehmen wir uns nacheinander große Fragen aus Politik und Gesellschaft vor – und laden zum Diskutieren und Mitmachen ein. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage: Welche Gesellschaft wollen wir? 

Statistisch ist die Einheit jedenfalls noch nicht vollendet, etwa beim Lohnniveau. Auch das Wahlverhalten weicht zwischen Ostsee und Erzgebirge von den anderen Bundesländern ab, die AfD kommt dort regelmäßig über 20 Prozent.

Wir fragen Marco Wanderwitz, Ostbeauftragter der Bundesregierung, warum es keinen Westbeauftragten gibt. Der CDU-Politiker ist Spitzenkandidat seiner Partei in Sachsen für die Bundestagswahl. 2017 kam die AfD in seinem Wahlkreis auf knapp 27 Prozent der Zweitstimmen.

Im Podcast erklärt Wanderwitz, warum er die Bürgerinnen und Bürger der früheren DDR »diktatursozialisiert« nennt und einige von ihnen für noch immer nicht in der Demokratie angekommen hält.

Außerdem erklärt der Leiter der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), Thomas Krüger, warum er »ostdeutsch sein« für eine Erfindung von 1990 hält. Krüger wurde 1959 in Buttstädt im heutigen Thüringen geboren und engagierte sich in der DDR-Bürgerrechtsbewegung. Nach der Wiedervereinigung war er für die SPD politisch aktiv.

Er widerspricht Wanderwitz' Analyse in Bezug auf die Wahlerfolge der AfD und verweist auf »fundamental negative Erfahrungen mit Staatlichkeit«, die sich bis heute auswirkten. Krüger leitet die bpb seit 21 Jahren – und sieht noch immer große Mängel bei der Repräsentation von Ostdeutschen in Führungspositionen.

»Man merkt dir gar nicht an, dass du ostdeutsch bist«: Solche Sätze bekam Jeannette Gusko zu Beginn ihrer beruflichen Karriere zu hören. Die gebürtige Ost-Berlinerin hat diese abfällige Zuschreibung umgedeutet und spricht von einem »neuen Selbstbewusstsein«.

Gusko engagiert sich als Sprecherin des Netzwerks »3te Generation Ost«. Im Podcast erzählt sie, wo die besonderen Stärken von »Wendekindern« liegen. Eine simple Unterscheidung zwischen »Ost« und »West« hält aber auch sie nicht für zeitgemäß: Zunehmend wichtig seien etwa die Unterschiede zwischen Stadt und Land, und zwar bundesweit.

Das und mehr hören Sie im neuen Stimmenfang-Podcast:

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Die Quellenangaben und weiterführende Links zur Sendung finden Sie hier .

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