Mutmaßlicher Drahtzieher der Pariser Anschläge Getöteter IS-Terrorist Abdelhamid Abaaoud war auch in Deutschland
Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris ist tot: Wie die Staatsanwaltschaft jetzt bestätigte, starb Abdelhamid Abaaoud am Mittwoch bei der Razzia in Saint-Denis.
Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE war Abaaoud wohl wiederholt in Deutschland. Die Bundespolizei kontrollierte ihn am 20. Januar 2014 am Flughafen Köln/Bonn, als er von dort nach Istanbul fliegen wollte. Den Beamten erzählte er, er wolle Freunde und Verwandte in der Türkei besuchen und anschließend wieder nach Köln zurückkehren. Doch eine Wiedereinreise stellte die Bundespolizei nicht mehr fest.
Die Belgier hatten Abaaoud seinerzeit im sogenannten Schengener Informationssystem (SIS) zur Kontrolle ausgeschrieben. Sie erbaten also Mitteilung darüber, wohin sich der Islamist bewegte. Abaaoud sollte aber nicht festgenommen oder aufgehalten werden.

Attentate von Paris: Abdelhamid Abaaoud - der Mann hinter den Anschlägen
Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, hatte sich Abaaoud 2007 schon einmal in Köln aufgehalten. Er soll seinerzeit bei der Stadt ein Ausfuhrkennzeichen für ein großes Fahrzeug beantragt haben. Die Hintergründe seines damaligen Besuchs sind aber vollkommen unklar. "Wir können uns derzeit keinen Reim darauf machen", sagt ein Ermittler.
Abdelhamid Abaaoud galt als gefährlichster Extremist Belgiens und als Schlüsselfigur des Terrors von Paris. Der in Anderlecht geborene Islamist war der mutmaßliche Organisator der Anschläge, die Sicherheitskräfte fahndeten daher intensiv nach ihm. Ein siebenstündiger Polizeieinsatz am Mittwochmorgen in der nördlich von Paris gelegenen Vorstadt Saint-Denis galt auch ihm. Bei der dramatischen Aktion wurden Abaaoud getötet.