Der CDU-Jungstar und seine diskrete Lobbyarbeit Ist Philipp Amthor käuflich?

Amthor in seinem Wahlkreis in Ueckermünde: "Wir müssen uns echt bei ihm bedanken"
Foto: Anja Lehmann/ OSTKREUZSie können den Artikel leider nicht mehr aufrufen. Der Link, der Ihnen geschickt wurde, ist entweder älter als 30 Tage oder der Artikel wurde bereits 10 Mal geöffnet.
Von Sven Becker, Rafael Buschmann, Roman Höfner, Nicola Naber, Gerald Traufetter und Christoph Winterbach
Der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor hat mit einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) Lobbyarbeit für das Unternehmen Augustus Intelligence betrieben. Vom Erfolg der New Yorker Firma profitiert Amthor womöglich persönlich. Der Entwurf des Schreibens, der dem SPIEGEL vorliegt, wurde im September 2018 auf dem Briefpapier des Deutschen Bundestags verfasst und kursierte vor Versenden im Unternehmen. Darin lobte Amthor das Start-up und bat Altmaier um politische Unterstützung. Das Schreiben ging am 2. Oktober im Wirtschaftsministerium ein.
Amthor bekam gemäß einer internen Aufstellung mindestens 2817 Aktienoptionen an der Firma und bekleidet einen Direktorenposten. Dem SPIEGEL liegen zudem Unterlagen über Reisen und Aufenthalte in teuren Hotels vor, die Amthor mit Augustus-Mitarbeitern unternahm. Der Abgeordnete kommentierte auf Anfrage nicht, wer die Kosten für Reise, Unterkunft und Champagner übernahm.
Auch Augustus äußerte sich nicht zu konkreten Fragen. Um sich herum haben die Firmengründer eine Gruppe von konservativen Männern geschart. Dazu gehören der ehemalige Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen oder der frühere BND-Chef August Hanning. Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg stieg als Teilhaber bei Augustus ein und wurde Präsident der Firma.
Lesen Sie hier die ganze Geschichte:
Drei Männer standen auf einer Anhöhe über der Bucht von Bonifacio. Die Sonne schien, im Hintergrund schipperten Luxusjachten vorbei. Schöne Aussichten für einen Schnappschuss. Wie gemacht für ein Bild auf Instagram.
In der Mitte posierte der ehemalige Chef der Beratungsfirma Roland Berger. Links daneben ein deutscher Entrepreneur aus New York. Von rechts außen grinste Philipp Amthor in die Kamera, die Nachwuchshoffnung der CDU.
Was machte Amthor mit den Managern auf der französischen Ferieninsel Korsika? Der Parlamentarier war offenbar auch in geschäftlichen Dingen unterwegs. Amthor ist Direktor beim Start-up-Unternehmen Augustus Intelligence. Die Firma wollte den Ex-Chef von Roland Berger anheuern, was auch gelang: Nach dem Besuch wurde Charles-Edouard Bouée zum "President in charge of Business Affairs" ernannt.
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