Verstorbener CDU-Politiker Eltern von Philipp Mißfelder ziehen Klage gegen Klinik zurück

Philipp Mißfelder
Foto: Soeren Stache/ picture alliance / dpaDie Eltern des verstorbenen Bundestagsabgeordneten Philipp Mißfelder wollen nicht weiter juristisch die Herausgabe der Krankenunterlagen ihres Sohnes erzwingen. Nach SPIEGEL-Informationen zogen sie ihre Klage gegen das Uniklinikum Münster zurück. Das bestätigte auch der Anwalt seiner Witwe.
Als Begründung führen die Eltern des CDU-Politikers an, dass sie ihrem im Juli vergangenen Jahres verstorbenen Sohn posthum das juristische Gezerre in der Öffentlichkeit ersparen wollen. Nach Ansicht des Anwalts seiner Witwe habe die Klage ohnehin keinen Aussicht auf Erfolg gehabt.
Einem Zeitungsbericht zufolge hatten die Kläger dem Krankenhaus "Unstimmigkeiten" und "Ungereimtheiten" hinsichtlich der Todesumstände vorgeworfen. Es geht um einen Treppensturz Mißfelders im Februar 2015, der als Langzeitfolge zur tödlichen Lungenembolie des 35-Jährigen geführt haben soll. Nach dem Sturz hatte der Politiker, der sich in der Uniklinik Münster behandeln ließ, Freunden und Kollegen von seinem Unfall berichtet.
Die Uniklinik, in der Mißfelder 2015 behandelt worden war, will die Behandlungsakten nicht herausgeben, ebenso wie Mißfelders Witwe: Dies hätte ihr verstorbener Mann nicht gewollt, ließ sie über ihren Anwalt mitteilen. Das Verhältnis zwischen ihm und seinen Eltern sei zerrüttet gewesen. Die Eltern bestreiten das.
Mißfelder war in der Nacht zum 13. Juli 2015 völlig überraschend gestorben. Der 35-Jährige hinterließ seine Frau, eine Ärztin, und zwei kleine Töchter. Mißfelder hatte die Junge Union, die Nachwuchsorganisation der Christdemokraten, von 2002 bis 2014 geführt, länger als jeder andere vor ihm. Im Bundestag saß er seit 2005, vier Jahre später wurde er außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion.