Plötzlicher Rücktritt
Hamburger FDP-Chef Salo geht
Überraschender Rückzug: Rolf Salo, Landesvorsitzender der Hamburger FDP, tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Wie seine Partei mitteilte, gab der 62-Jährige persönliche Gründe für seine Entscheidung an. Über seine Nachfolge wollen die Liberalen Ende März entscheiden.
Hamburg - Der Landesvorsitzende der Hamburger FDP, Rolf Salo, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Wie die Liberalen am Montagabend mitteilten, gab der 62-Jährige persönliche Gründe für seine Entscheidung an.
Der Landesvorstand habe den Schritt Salos "mit großem Respekt zur Kenntnis genommen" und ihm für die in schwierigen Zeiten geleistete Arbeit gedankt. Die Hamburger FDP, an deren Spitze in den vergangenen 25 Jahren mehr als ein Dutzend Politiker standen, sucht nun erneut einen Vorsitzenden. Über die Nachfolge Salos wollen die Elb-Liberalen auf ihrem Landesparteitag am 23./24. März entscheiden.
Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, hatte Salo am Montagabend kurzfristig zu einer Sondersitzung des Landesvorstands eingeladen und dort seinen Rücktritt erklärt. Der Unternehmer führte den Landesverband seit 2009.
Nach Angaben des Senders NDR 90,3 könnten möglicherweise die Querelen um Heinrich-Otto Patzer, der für die FDP in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte sitzt, eine Rolle gespielt haben. Patzer hat seinen Wohnsitz nicht im Bezirk, konnte 2011 aber trotzdem in das Parlament gewählt werden, weil er Salos Büroadresse angab.
Der stellvertretende FDP-Landesvorsitzende Gerhold Hinrichs-Henkensiefken sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Ich bin sehr betroffen." Die Zusammenarbeit mit Salo sei hervorragend gewesen. Spekulationen, wonach der Rücktritt mit Streitigkeiten bei den Liberalen zu tun haben könnte, wies Hinrichs-Henkensiefken zurück. Die Bundespartei nehme dessen Entscheidung "mit Respekt aber auch Bedauern zur Kenntnis", erklärte FDP-Chef Philipp Rösler am Dienstag in Berlin.
Die Hamburger FDP hatte mit ihrer Spitzenkandidatin Katja Suding bei der Bürgerschaftswahl am 20. Februar vergangenen Jahres 6,7 Prozent der Stimmen und damit neun Mandate erreicht. Sie war damit erstmals seit 2004 wieder in die Bürgerschaft eingezogen.