SPIEGEL-Anfrage Niedrige Coronaimpfquote bei sächsischer Polizei

Polizisten in Chemnitz (Sachsen) bei einem »Montagsspaziergang« von Gegnern der Corona-Maßnahmen
Foto: haertelpress / imago images/HärtelPRESSDer Anteil geimpfter Polizistinnen und Polizisten in den Bundesländern unterscheidet sich stark. Das ergab eine Anfrage des SPIEGEL bei mehreren Innenministerien.
Demnach sind in Nordrhein-Westfalen 96 Prozent mindestens zweifach gegen das Coronavirus geimpft. Laut Landesinnenministerium bezieht sich die Quote auf rund 51.300 Beschäftigte der Polizei und damit fast 90 Prozent des Gesamtpersonals, die im Erhebungszeitraum nach einem Nachweis gefragt wurden.
Niedrige Impfquote in Sachsen
Das rheinland-pfälzische Innenministerium spricht von »einer weit überdurchschnittlichen Impfquote von über 90 Prozent« bei der Landespolizei. In den eigens für die Sicherheitsbehörden eingerichteten Impfzentren würden inzwischen auch in großer Zahl Boosterimpfungen verabreicht.
Deutlich niedriger liegt der Anteil der immunisierten Polizistinnen und Polizisten laut der SPIEGEL-Umfrage in Ostdeutschland.
Das Innenministerium in Sachsen-Anhalt nennt eine Impfquote von »knapp 80 Prozent« bei den Polizeivollzugsbeamten. Die Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz erlaube hier erstmals eine valide Aussage. Zudem habe das Polizeiärztliche Zentrum bereits mehr als 2000 Auffrischungsimpfungen verabreicht, die Gesamtzahl geboosterter Polizisten sei nicht bekannt.
Das sächsische Innenministerium schätzt die Impfquote innerhalb der Polizei sogar lediglich auf »etwa 70 Prozent«. Wegen einer fehlenden gesetzlichen Grundlage könne der Anteil nicht exakt erhoben werden, teilte das Ministerium mit.
Bei der Bundespolizei ist die Rede von einer Impfquote von rund 85 Prozent unter den mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.