Protest gegen Hartz IV Montagsdemos vor der Selbstauflösung

Einst waren bundesweit 150.000 Menschen auf den Straßen, um gegen die Arbeitsmarktreform Hartz IV zu protestieren. Gestern waren es in ganz Deutschland nicht mal mehr 10.000. Nach der Gewerkschaft ver.di wollen nun auch die Globalisierungsgegner von Attac nicht mehr zu den wöchentlichen Protesten aufrufen.

Berlin - Attac hat sich wegen der sinkenden Teilnehmerzahlen an den Protesten gegen die Arbeitsmarktreformen Hartz IV für eine Ende der Demonstrationen an Montagen ausgesprochen. "Wir müssen weg von der Fixierung auf die Montagsdemos", sagte Peter Wahl vom attac-Koordinierungskreis dem Berliner "Tagesspiegel". "Der Westen hat nicht reagiert, der Funke ist nicht übergesprungen." Der Osten alleine werde nichts erreichen mit den Demonstrationen. Attac wolle nicht mehr zu den Protesten an Montagen aufrufen.

In der vergangenen Woche hatte bereits die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ihre Teilnahme an den Montags-Demonstrationen aufgekündigt.

Gestern hatte sich der Trend einer geringeren Teilnehmerzahl an den Protesten verfestigt. An den Kundgebungen in Berlin, Magdeburg, Halle und Leipzig nahmen nach Polizeiangaben insgesamt noch knapp 5000 Menschen teil, einige Tausend weniger als noch in der Vorwoche. In Nordrhein-Westfalen demonstrierten einen Tag nach den Kommunalwahlen in den Großstädten an Rhein und Ruhr laut Polizei rund 1000 Menschen.

Ende August hatten laut Attac noch bis zu 150.000 Menschen bundesweit an dem Protest teilgenommen. Für Samstag haben Initiativen aus ganz Deutschland zu einer zentralen Protestveranstaltung in Berlin aufgerufen.

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