Rauchverbot Kanzlerin erwartet keine schnelle Einigung
Berlin - Sie glaube nicht, dass sich die Ministerpräsidenten schon bei einem Treffen am Mittwoch auf eine einheitliche Regelung beim Rauchverbot einigen würden, sagte Angela Merkel (CDU) in der ARD-Sendung "Beckmann", die am Montagabend ausgestrahlt wird. Zugleich warnte die Kanzlerin vor unterschiedlichen Gesetzen von Bundesland zu Bundesland. "Ich halte einen Flickenteppich für schwierig", sagte sie.
Die Kanzlerin kündigte an, das Rauchen in öffentlichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Flughäfen und Arbeitsämtern verbieten zu wollen. In allen Gebäuden, für die der Bund zuständig sei, müsse Rauchen untersagt werden, meinte sie. "Das werden wir regeln." Zugleich plädierte sie darüber hinaus auch für ein Rauchverbot in Restaurants. Dagegen sollten Zigaretten in Kneipen und Bars aber weiterhin erlaubt sein.
Die Bundesländer hatten nach dem Scheitern eines bundesweit
einheitlichen Rauchverbots am Wochenende unterschiedliche
Regelungen angekündigt. Eine Arbeitsgruppe des Bundestags hatte monatelang ein Konzept für ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Restaurants in Deutschland entwickelt. Der Bund hatte vor wenigen Tagen dann aber aus verfassungsrechtlichen Gründen von dem Vorhaben Abstand genommen, ein Bundesgesetz zu beschließen.
In dem Interview bei "Beckmann" offenbarte Merkel, zu Beginn
ihrer politischen Karriere gerne zum Glimmstängel gegriffen zu haben. Sie habe täglich eine Packung Zigaretten geraucht: "Damals waren noch 20 in der Schachtel", sagte sie. 1992, ungefähr ein Jahr nach ihrem Start als Frauenministerin in der Regierung Kohl, habe sie dann der Sucht abgeschworen, weil sie sich mit einer Bronchitis herumgeschlagen habe. Der Verzicht sei ihr nicht schwer gefallen. Seitdem habe sie vielleicht nur noch zwei Mal zur Zigarette gegriffen: "Es hat mich nie wieder gepackt."
kai/AFP/dpa