Reaktionen auf den Tod von Thomas Oppermann "Wir alle verlieren einen Freund - und sind traurig"

Ein außergewöhnlicher Politiker, leidenschaftlich und kämpferisch: Nach dem plötzlichen Tod von Thomas Oppermann trauern Politiker und Politikerinnen über Parteigrenzen hinweg um den Bundestagsvizepräsidenten und Sozialdemokraten.
Thomas Oppermann: Der 66-Jährige war am Sonntagabend kurz vor einer Liveschalte in die ZDF-Sendung "Berlin direkt" zusammengebrochen

Thomas Oppermann: Der 66-Jährige war am Sonntagabend kurz vor einer Liveschalte in die ZDF-Sendung "Berlin direkt" zusammengebrochen

Foto: Christian Spicker / imago images/Christian Spicker

SPD-Politiker Thomas Oppermann ist im Alter von 66 Jahren überraschend gestorben. Die Nachricht von seinem Tod sorgt für Bestürzung. Viele Politiker bekunden ihr Beileid.

"Ein schwerer Schock für uns alle", schrieb SPD-Chef Norbert Walter-Borjans auf Twitter. "Wir sind tief erschüttert und trauern mit seinen Angehörigen." SPD-Chefin Saskia Esken schrieb auf Twitter: "Ich bin sehr traurig."

Auch Vizekanzler Olaf Scholz sprach von einem Schock. "Unser Land verliert einen versierten Politiker, der Bundestag einen herausragenden Vizepräsidenten und die SPD einen leidenschaftlichen und kämpferischen Genossen", schrieb er und ergänzte: "Wir alle verlieren einen Freund - und sind traurig."

"Ich habe Thomas Oppermann sehr geschätzt. Als Gesprächspartner. Als Ratgeber. Man konnte lachen mit ihm. Seine Leidenschaft für Politik war für jeden spürbar", schreibt SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil auf Twitter.

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SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Oppermann als außergewöhnlichen Politiker gewürdigt. Mit großer Bestürzung habe die Fraktion von seinem Tod am Sonntagabend erfahren, sagte Mützenich. "Seine beherzte und zupackende Art machte ihn zu einem außergewöhnlichen Politiker, der immer mit großer Verantwortlichkeit gehandelt hat." Die gesamte Fraktion sei in Gedanken bei Oppermanns Familie und seinen Freunden.

"Thomas hat sich mit Leidenschaft und Verstand um unser Land und die Sozialdemokratie verdient gemacht", schrieb Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf Twitter. Die Nachricht vom plötzlichen Tod Oppermanns erfülle ihn mit tiefer Trauer.

Kanzlerin Merkel zeigt sich tief traurig

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach Oppermanns Familie ihr Beileid aus. "Ich bin bestürzt und traurig über den viel zu frühen Tod Thomas Oppermanns." Sie habe ihn über viele Jahre als verlässlichen und fairen sozialdemokratischen Partner in Großen Koalitionen geschätzt, erklärte sie nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert. Als Vizepräsident des Bundestags habe sich Oppermann "in turbulenter Zeit um unser Parlament verdient gemacht".

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Auch führende Unionspolitiker haben Oppermann gewürdigt. Sein plötzlicher Tod sei ein Schock, schrieb CSU-Chef Markus Söder am Montag auf Twitter. "Er war ein großer und engagierter Demokrat."

"Du warst ein großartiger Demokrat und ein wirklich feiner Kerl."

Wirtschaftsminister Peter Altmaier

Auch Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat sich auf Twitter zum Tod Oppermanns geäußert. Die Unionsfraktion trauere "um einen leidenschaftlichen und kämpferischen Demokraten. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie".

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Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zeigte sich fassungslos. Oppermann und er seien zeitgleich Parlamentarische Geschäftsführer ihrer Bundestagsfraktionen gewesen. "Aus dem Gegeneinander von Regierung und Opposition wurde Freundschaft: So haben wir manches bewegt", schrieb er über den SPD-Politiker. "Du warst ein großartiger Demokrat und ein wirklich feiner Kerl."

Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, zeigte sich ebenfalls schockiert. Oppermann sei ein streitbarer und profilierter Bundestagskollege gewesen, schrieb er.

Ein "großer Verlust für Deutschland"

Oppermann sei ein verlässlicher und feiner Mensch gewesen, sagte Linkenfraktionschef Dietmar Bartsch. "Natürlich muss man zuerst mit den Gedanken bei seiner Familie, bei seinen vier Kindern sein." Oppermann habe seine Aufgabe als Bundestagsvizepräsident sehr souverän wahrgenommen. Sein Tod bedeute einen "großen Verlust für Deutschland".

Auch die AfD-Fraktionschefs Alexander Gauland und Alice Weidel schrieben in einer gemeinsamen Erklärung von einem großen Verlust. Der Bundestag verliere mit ihm "einen fairen Vizepräsidenten und einen aufrechten Demokraten, der stets auf Sachlichkeit bedacht war". Ebenso erklärten die AfD-Parteichefs Jörg Meuthen und Tino Chrupalla, sie hätten Oppermann als "sachkundigen Politiker gekannt und als engagierten und sehr fairen Bundestagsvizepräsidenten sehr geschätzt".

Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvize Alexander Lambsdorff nannte Oppermann auf Twitter einen feinen Menschen, geschätzten Kollegen und überzeugten Demokraten, der sehr fehlen werde. Der FDP-Generalsekretär Volker Wissing schrieb, mit Oppermann habe Deutschland einen großen Sozialdemokraten verloren. "Es ist schade, dass er sein neues Leben nicht mehr in Angriff nehmen kann", so Wissing mit Blick auf Oppermanns kürzlich geäußerte Absicht, nicht mehr für den kommenden Bundestag kandidieren zu wollen. "Er war ein Realpolitiker mit großem Herzen und klarem sozialdemokratischen Kompass", so Wissing, dessen Twittereintrag von FDP-Chef Christian Lindner retweetet wurde.

Der Fraktionchef der Linkspartei, Dietmar Bartsch, lobte ebenfalls den Verstorbenen: "Er war ein feiner Mensch - verlässlich und mit Herzblut bei der Sache."

Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock erklärte, Oppermanns "humorvolle, unprätentiöse, einfach feine Art wird uns sehr fehlen".

Der 66-jährige Oppermann war am Sonntagabend kurz vor einer Liveschalte in die ZDF-Sendung "Berlin direkt" zusammengebrochen und in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Zur Todesursache gab es zunächst keine Informationen.

Sofort in Klinik gebracht

Der SPD-Politiker sei am Sonntagabend als Gesprächspartner in der Sendung "Berlin direkt" eingeladen gewesen, teilte der Sender mit. Kurz vor der geplanten Liveschalte mit Oppermann aus dem Göttinger Max-Planck-Institut sei der SPD-Politiker plötzlich zusammengebrochen. Da sei bereits der erste Beitrag der Sendung gelaufen.

Die ZDF-Mitarbeiter vor Ort hätten sofort den Rettungsdienst alarmiert, der Politiker sei dann in die Universitätsklinik Göttingen gebracht worden. Die Ärzte konnten ihn aber nicht mehr retten.

Der Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin, Theo Koll, sagte, das Team von "Berlin direkt" sei tief betroffen. "Wir haben noch im Vorgespräch zur geplanten Schalte den wie stets professionellen und entspannten Politiker Thomas Oppermann erlebt." Man denke an seine Familie und seine Freunde.

asc/sev/dpa
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