Mangelhaftes Sicherheitskonzept Köln verbietet Massenveranstaltung bei Erdogan-Auftritt

Erdogan-Anhänger in Köln (2016)
Foto: Henning Kaiser/ dpaDie Stadt Köln hat einer Großkundgebung anlässlich der Eröffnung der Ditib-Zentralmoschee durch den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan die Genehmigung versagt. Die Ditib habe kein ausreichendes Sicherheitskonzept vorgelegt, sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Deshalb könne die Veranstaltung im Außenbereich nicht stattfinden.
Die Eröffnungsfeier mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan wird nun in der Moschee stattfinden. An der Feier sollen nur 500 geladene Gäste teilnehmen dürfen.
In unmittelbarer Nähe des Gebäudekomplexes hätten laut Polizei weitere rund 5000 Besucher und Schaulustige Platz finden können. Allerdings war nach Ditib-Schätzungen damit zu rechnen, dass bis zu 25.000 Menschen zu der Moschee strömen. Unüberschaubare Menschenansammlungen dürfe man nicht ohne genügendes Konzept akzeptieren, sagte Reker.
Ein erstes Konzept war am Donnerstag bei den Behörden eingegangen - und fiel wegen Mängeln durch. Am Freitag legte die Ditib ein zweites, überarbeitetes Konzept vor - aber auch dieses genügte den hohen gesetzlichen Anforderungen nicht.
Zuvor war bereits bekannt geworden, dass ein Treffen Erdogans mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nicht wie ursprünglich vorgesehen auf Schloss Wahn in Köln stattfinden kann. Das entschied das Landgericht Köln, nachdem die Eigentümer des Schlosses sich gegen die geplante Nutzung gewehrt und eine einstweilige Verfügung beim Gericht beantragt haben.
Die Polizei ist beim Köln-Besuch von Erdogan mit mehr als 3000 Beamten im Einsatz. Gegen die Visite wollen am Samstag Tausende Menschen in der Domstadt protestieren, darunter auch Aleviten und Kurden. Bei zwei Großdemonstrationen werden insgesamt mindestens 10.000 Teilnehmer erwartet.