Angaben für 2019 Polizei erfasst deutlich mehr rechtsextreme Straftaten

Die Zahl der rechtsextrem motivierten Straftaten ist 2019 einem Bericht zufolge gestiegen. Zwar gab es weniger versuchte und vollzogene Gewalttaten, aber mehr Delikte, die sich gegen Juden richteten.
Polizisten durchsuchen nach dem Verbot der rechtsextremen Gruppe "Combat 18" ein Haus in Erfurt (Archivbild)

Polizisten durchsuchen nach dem Verbot der rechtsextremen Gruppe "Combat 18" ein Haus in Erfurt (Archivbild)

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Jens-Ulrich Koch/ dpa

Die Polizei hat vorläufigen Zahlen zufolge im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg rechtsextrem motivierter Straftaten verzeichnet. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic hervor, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten.

Demnach sind für 2019 insgesamt 22.337 Delikte vorläufig im Kriminalpolizeilichen Meldedienst für Politisch Motivierte Kriminalität (PMK) gemeldet, bei denen die Tat einen rechtsextremen Hintergrund hatte. Darunter fielen vor allem Propagandadelikte und Fälle von Volksverhetzung, aber auch fast 1000 versuchte und vollzogene Gewalttaten wie Körperverletzung und in Einzelfällen auch Tötungsdelikte.

2018 hatte die Polizei noch 20.431 rechtsextrem motivierte Straftaten gezählt, 2017 insgesamt 20.520. Die Zahl der Gewalttaten ging dem Bericht zufolge hingegen zurück - von 1156 im Jahr 2018 auf 986 im vergangenen Jahr.

Auch die Zahl der antisemitischen Straftaten ist gestiegen

Die Bundesregierung betonte, dass die für 2019 genannten Zahlen vorläufig seien und "noch Veränderungen unterliegen können". Die endgültigen Zahlen will das Bundesinnenministerium nach eigenen Angaben im Mai vorstellen.

Gestiegen ist auch die Zahl der antisemitischen Straftaten in Deutschland . Demnach registrierte die Polizei vorläufig 2032 Delikte, die sich gegen Menschen jüdischen Glaubens oder ihre Einrichtungen richtete. 2018 waren es nach endgültigen Polizeistatistiken noch 1799 Fälle.

mes/dpa
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