"Revolution Chemnitz"
Acht Verdächtige in Untersuchungshaft
Nach Zerschlagung der mutmaßlichen rechtsextremen Terrorzelle "Revolution Chemnitz" befinden sich mittlerweile acht Verdächtige in Untersuchungshaft. Sie wollten offenbar am Tag der Deutschen Einheit zuschlagen.
Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat gegen alle acht mutmaßlichen Gründer der Organisation "Revolution Chemnitz" Untersuchungshaft angeordnet. Bislang waren sieben Tatverdächtige bekannt gewesen. Bei der achten Person handele es sich um einen 28-jährigen Mann, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstagabend mit. Den Namen gab sie mit Maximilian V. an. Er sei bereits am Montagabend in Chemnitz festgenommen worden.
Maximilian V. sei dringend verdächtig, zusammen mit den sechs am Montag festgenommenen Männern und dem bereits am 14. September gefassten Rädelsführer die rechtsterroristische Vereinigung "Revolution Chemnitz" gegründet zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft mit (mehr zu den Hintergründen erfahren Sie hier).
Die Gruppe soll in Chemnitz Ausländer angegriffen und weitere Übergriffe auch auf politisch Andersdenkende wie Politiker geplant haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Rechtsextremisten einen Übergriff zum Tag der Deutschen Einheit am Mittwoch planten. Ziel der Gruppe sei ein Umsturz des demokratischen Rechtsstaats gewesen. Den Ermittlern zufolge versuchten die Rechtsextremen, auch an Schusswaffen zu gelangen.
Als Kopf der Gruppe gilt der 31-jährige Christian K., der bereits nach den fremdenfeindlichen Ausschreitungen am 14. September in Chemnitz wegen besonders schweren Landfriedenbruchs festgenommen worden war. Ob Christian K. bereits an den Angriffen Ende August in Chemnitz beteiligt war, ist laut Bundesanwaltschaft weiterhin ungeklärt.
Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) hat das Vorgehen gegen die mutmaßliche Terrorvereinigung "Revolution Chemnitz" als entscheidenden Schlag im Kampf gegen Rechtsextremismus bezeichnet. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) warnte vor einer generell unverändert hohen Terrorgefahr in Deutschland. "Und das heißt übersetzt, dass mit einem Anschlag jederzeit gerechnet werden muss", sagte der CSU-Chef am Montag am Rande einer Parteivorstandssitzung in München.