Gegenvideo CDU will Amthors Antwort auf YouTuber Rezo nicht veröffentlichen

CDU-Abgeordneter Philipp Amthor
Foto: Hayoung Jeon/ EPA-EFE/ REX/ ShutterstockAnders als zunächst angekündigt will die CDU keine Antwort auf den YouTuber Rezo veröffentlichen. Nach SPIEGEL-Informationen wurde das Video mit dem 26-jährigen Abgeordneten Philipp Amthor zwar gedreht. Es soll aber nicht online gestellt werden. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
Am Donnerstagmittag veröffentlichte die CDU auf ihrer Webseite einen offenen Brief an Rezo . Auf elf Seiten verteidigt die Partei sich gegen die Vorwürfe, in den Bereichen Einkommensverteilung, Klimapolitik und Bündnis mit den USA. Generalsekretär Paul Ziemiak lädt den Kritiker zudem via Twitter zum Meinungsaustausch ein. "Lass uns über deine Kritik an der CDU sprechen", schreibt der 33-Jährige, "aber bitte höre auch uns zu, wie wir die Dinge sehen". Und weiter: "Philipp Amthor kommt auch."
Eine knappe Stunde arbeitet sich Rezo in dem Video mit dem Titel "Die Zerstörung der CDU" an den Christdemokraten ab. Bis Donnerstag wurde das am Samstag veröffentliche Video bereits 4,7 Millionen Mal abgerufen.
Das Video ist ein brachialer Angriff auf die CDU, aber auch auf die bayerische Schwesterpartei CSU und die SPD - sie regieren gemeinsam im Bund.
In einer Mischung aus Analyse und Polemik - unterlegt mit Tabellen, Zahlensammlungen, Zitaten und Filmclips - attackiert der YouTuber die Parteien. Rezo wirft ihnen vor allem eine unverantwortliche Klimapolitik vor, attestiert ihnen zudem schwere Versäumnisse in der Wirtschafts-, Sozial- und Außenpolitik. Auch die in der YouTube-Szene ohnehin massiv kritisierte Urheberrechtspolitik der Christdemokraten greift er an (Lesen Sie hier ein Interview mit Rezo zu seiner Motivation und den Reaktionen auf sein Video).
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer äußerte sich am Mittwoch kurz zu dem Video, mit dem Versuch, die Vorwürfe ins Lächerliche zu ziehen: "Ich habe mich gefragt, warum wir nicht eigentlich auch noch verantwortlich sind für die sieben Plagen, die es damals in Ägypten gab", sagte sie in Kiel. Tatsächlich ist im Alten Testament von zehn Plagen die Rede.