Habecks Eröffnungsbilanz zum Klimaschutz »Wir starten mit einem gehörigen Rückstand«

Robert Habeck bezeichnet den geplanten massiven Ausbau von erneuerbaren Energien als »gigantische Aufgabe« – und als große Chance. Deutschland müsse lernen, besser zu werden, um die Klimaschutzziele einzuhalten.
Robert Habeck

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Foto: Kay Nietfeld / dpa

Wirtschaftsminister Robert Habeck will das Tempo der Minderung klimaschädlicher Emissionen nahezu verdreifachen. »Das wird Sie nicht überraschen: Wir starten nicht auf der Ziellinie, sondern mit einem gehörigen Rückstand«, sagte der Grünenpolitiker auf einer Pressekonferenz in Berlin. »Wir müssen schneller werden.«

Die Sondereffekte des Jahres 2020 haben es laut Habeck ermöglicht, die Ziele von 40 Prozent Einsparungen bei den Emissionen einzuhalten. Das sei 2021 nicht gelungen. Auch 2022 und 2023 sei absehbar, dass die Klimaziele verfehlt würden.

Wenn es so weitergehe wie bisher, werde Deutschland Ende des Jahrzehnts seine klimaschädlichen Treibhausgase lediglich um 50 Prozent anstelle der angestrebten 65 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 reduziert haben, sagte Habeck. »Das ist dann in Zahlen ausgedrückt 200 Millionen Tonnen zu viel.«

Ein erstes Klimaschutzpaket will Habeck bis Ende April auf den Weg bringen, ein zweites im Sommer. Sie sollen helfen, dass Deutschland bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien auf 80 Prozent steigert und bis 2045 klimaneutral wird.

Bisher machten erneuerbare Energien 42 Prozent der Stromversorgung aus. Dafür habe man 30 Jahre gebraucht. Jetzt habe man noch acht Jahre Zeit, den Anteil wie im Koalitionsvertrag vereinbart auf 80 Prozent zu bringen.

Die Aufgabe sei gigantisch und der Trend gehe in die falsche Richtung. Insgesamt gebe es auf allen Ebenen einen gehörigen Rückstand beim Klimaschutz, bilanzierte der Minister. Das Land müsse die Anstrengungen in allen Bereichen verdreifachen und den Ausbau erneuerbarer Energien deutlich vorantreiben. Hier sei in den vergangenen Jahren viel zu wenig geschehen, vor allem beim Ausbau der Windenergie.

svs/Reuters/dpa
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