»Alle stehen eigentlich Gewehr bei Fuß« Habeck prognostiziert Wasserstoffboom

Wirtschaftsminister Robert Habeck zufolge wird die Nachfrage nach Wasserstoff als Energieträger schnell steigen. Er sieht die Politik in der Pflicht, gesetzliche Grundlagen zu schaffen – und finanziell zu unterstützen.
Robert Habeck bei einem Besuch des Energieunternehmens Apex

Robert Habeck bei einem Besuch des Energieunternehmens Apex

Foto: Bernd Wüstneck / dpa

Die Integration von Wasserstoff als Energieträger wird nach Überzeugung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kurzfristig deutlich Fahrt aufnehmen. »Das wird jetzt in kurzer Zeit einen sehr schnellen Hochlauf erleben«, sagte der Grünenpolitiker beim Besuch des auf Wasserstofftechnologien spezialisierten Energieunternehmens Apex in Laage bei Rostock. »Alle stehen eigentlich Gewehr bei Fuß.« Die Politik müsse gesetzliche Grundlagen schaffen, aber auch finanzielle Unterstützung leisten.

Die EU habe unter anderem die Wasserstoffproduktion als Projekt von besonderem strategischen Interesse definiert. Deutschland habe noch in der vorangegangenen Wahlperiode 62 Projekte definiert, die staatlich gefördert werden sollen. »Fünf davon aus Mecklenburg-Vorpommern und eines eben hier von Apex.« Nach einer Prüfung durch die EU könnte hier Ende des Jahres das Geld fließen. »Das wäre wünschenswert«, sagte der Minister.

Wasserstoff soll nach Habecks Vorstellungen vor allem da zur Energiespeicherung produziert werden, »wo immer mal wieder erneuerbare Energien in großen Mengen verfügbar sind«. Heutzutage werde Stromproduktion abgeschaltet, wenn zu viel Energie vorhanden sei. »Dann würde sie genutzt werden.«

Mecklenburg-Vorpommern sei ein Standort, der sich dafür anbiete. Es mache weniger Sinn, Strom an einem Ort zu produzieren und dann weit zu transportieren, um anderswo Wasserstoff zu produzieren. Auch sei die direkte Nutzung produzierten Stroms immer die effizienteste.

Apex hat im vergangenen Jahr in Laage die nach eigenen Angaben größte netzwerkgekoppelte Wasserstoffanlage Europas in Betrieb genommen. Neben der Versorgung der eigenen Niederlassung soll die Anlage einen im Aufbau befindlichen Gewerbepark CO₂-neutral mit Energie versorgen.

kim/dpa
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