Versorgungssicherheit gefährdet Habeck warnt Umwelthilfe vor Klage gegen LNG-Terminals

Ist der »größte Schweinswal-Fan in der Bundesregierung«: Wirtschaftsminister Robert Habeck
Foto: IMAGO/Chris Emil Janssen / IMAGO/Chris Emil JanßenEin neues Terminal zum Import von Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven soll Deutschland unabhängiger von Gasimporten aus Russland machen – die Deutsche Umwelthilfe hat allerdings einen sofortigen Baustopp gefordert, zum Schutz eines Unterwasserbiotops. Nun hat sich Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) direkt an den Verein gewandt.
»Hier möchte ich ausdrücklich davor warnen, dagegen zu klagen«, sagte Habeck am Abend in der Fernsehsendung »RTL Direkt«: »Sollten wir die LNG-Terminals nicht haben, und sollte das Gas nicht aus Russland kommen, ist die Versorgungssicherheit in Deutschland nicht gewährleistet.«
Im Zweifel könnte die Klage bewirken, dass Deutschland wieder abhängiger von russischen Energieimporten werde, so Habeck: »Das solltet ihr nicht tun an dieser Stelle.«
Habeck verwies darauf, dass Deutschland vier Schiffe auf dem Weltmarkt gekauft habe, auf denen Flüssiggas umgewandelt und in das Gasnetz eingespeist werden kann. Zwei davon seien im Dezember verfügbar. »Hätten wir sie nicht, wären wir wirklich noch wehrloser in dieser Situation.«
Schweinswale durch den Bau gefährdet
Die Umwelthilfe hatte den geforderten Baustopp unter anderem damit begründet, dass Schweinswale geschützt werden müssten, durch den Bau jedoch gefährdet würden. Vor diesem Hintergrund verwies Habeck auf seine norddeutsche Herkunft. Schon in Schleswig-Holstein habe er zusammen mit der Fischerei große Anstrengungen unternommen, die Wale zu schützen. »Ich liebe Schweinswale, ich komme von der Küste«, so Habeck: »Ich bin der größte Schweinswal-Fan in der Bundesregierung«.
Wirtschaftsminister Robert Habeck
Auch zur Umwelthilfe als Organisation äußerte sich Habeck. Sie sei ein wichtiger Verein, der viel für Deutschland getan habe.
Zuvor hatte Niedersachsens Energieminister Olaf Lies den Widerspruch der Umwelthilfe als »bemerkenswert unangemessen« bezeichnet. »Es arbeiten sehr viele Menschen Tag und Nacht unter Hochdruck daran, dass Deutschland möglichst schnell aus der russischen Umklammerung herauskommen kann beim Thema Gas«, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. »Die Übergangslösung mit schwimmenden LNG-Terminals ist dafür eine elementare Säule.«