Saarland Polizei nimmt drei Terrorverdächtige fest
Drei verdächtige Syrer im Alter von 19, 21 und 26 Jahren sind im Saarland festgenommen worden. Sie wurden am Donnerstag mit Unterstützung von Spezialkräften in Saarbrücken und Saarlouis gefasst.
Gegen die drei Personen sei bereits seit einem halben Jahr wegen Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung ermittelt worden, teilten das Landespolizeipräsidium Saarland und die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz mit.
Erkenntnisse über konkrete Anschlagspläne lagen den Ermittlern nicht vor. Die Terrorverdächtigen kamen demnach im Jahr 2015 als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Deutschland und beantragten Asyl. Seit Oktober ermittelte der polizeiliche Staatsschutz Saarland unter Leitung der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz in Rheinland-Pfalz gegen die Männer.
Zwei Verdächtige als Gefährder eingestuft
Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch den Hinweis eines Mitarbeiters einer Flüchtlingsunterkunft außerhalb des Saarlandes. Der Zeuge will ein Video gesehen haben, das einen der Beschuldigten mit Handgranaten, diversen Kriegswaffen und in Kampfuniform zeige.
Die weiteren Ermittlungen erhärteten den Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Das Oberlandesgericht Koblenz erließ Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse gegen die drei Männer.
Zwei der Verdächtigen wurden demnach als islamistische Gefährder eingestuft. Einer der Beschuldigten soll unter anderem versucht haben, für die verbotene islamistische Vereinigung Ahrar al-Scham über das Internet Kämpfer aus Deutschland für den syrischen Bürgerkrieg zu rekrutieren.
Die 2011 gebildete Gruppierung gehört demnach zum salafistischen Spektrum des Widerstands gegen die Regierung des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad und will in Syrien einen islamischen Staat auf der Grundlage der Scharia gründen.
Die beiden anderen Beschuldigten sollen als Mitglieder der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) tätig gewesen sein. Die Ermittlungen und die Auswertung der beschlagnahmten Beweismittel dauerten den Angaben zufolge noch an.