Waffenhilfe für den Krieg Schweden will der Ukraine zehn Leopard-2-Panzer liefern

Leopard-2-Panzer vom Typ 2A6 der Bundeswehr
Foto: Christian Charisius / dpaSchweden beteiligt sich mit Leopard-2-Panzern an der europäischen Unterstützung für die Ukraine. Die Regierung in Stockholm will nach SPIEGEL-Informationen insgesamt zehn Leopard-Panzer der Typen 2A6 und 2A5 für die geplante Ausstattung von zwei ukrainischen Panzerbataillonen bereitstellen, die Ende Januar unter anderem von Deutschland angekündigt worden war.
Am Nachmittag bestätigte Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson den Schritt. Zuvor hatte es keinen Kommentar gegeben, aus dem Verteidigungsministerium hatte es nur geheißen, am Nachmittag solle ein Paket mit »neuer Unterstützung« für die ukrainische Armee verkündet werden.
Die Leopard-Panzer, die in Schweden Stridsvagn genannt werden, könnten vor allem für die Ergänzung des Panzer-Pakets dienen, das Deutschland derzeit für die Ukraine schnürt. Berlin hatte für das Bataillon, das mit 31 Leopard-2-Panzern bestückt werden soll, die Lieferung von 14 Modellen des Typs 2A6 aus Bundeswehr-Beständen zugesagt.
Die Bundesregierung redet den europäischen Partnern, die über Leopard-2-Modelle verfügen, seit Ende Januar ins Gewissen, sich zu Zusagen für Lieferungen durchzuringen. Dazu führten Kanzler Olaf Scholz, Verteidigungsminister Boris Pistorius und Außenministerin Annalena Baerbock während der Münchner Sicherheitskonferenz Ende vergangener Woche zahlreiche Gespräche.
Konkret hatte bislang lediglich Portugal angekündigt, drei Leopard-Panzer vom Typ 2A6 zu liefern, Spanien will sechs Leopard-Panzer vom älteren Typ 2A4 instand setzen und dann auch der Ukraine zur Verfügung stellen – doch das wird dauern. Aus Polen gab es am Freitag zudem Meldungen, dass die ersten vier Leopard-Panzer in die Ukraine geliefert worden seien. Dabei handelt es sich um ältere Modelle des Typs 2A4.
Die Regierung in Warschau soll die Bestückung eines Bataillons mit Panzern dieses Typs organisieren. »Wir bemühen uns, Vorbild zu sein«, hatte Polens Premier Mateusz Morawiecki gesagt und angekündigt, 14 Leopard-2-Panzer bereitzustellen. Weitere Panzer für die 2A4-Kampfgruppe sollen außer aus Spanien auch aus Kanada und Norwegen kommen.
Pistorius spricht von »Ankündigungsweltmeistern«
Scholz ließ bei seiner Rede in München durchblicken, dass er wegen der ausbleibenden Zusagen der Partner enttäuscht ist. Die Bundesregierung stand in den Wochen vor der Entscheidung, doch Kampfpanzer in die Ukraine zu schicken, international massiv unter Druck. Vor allem Polen beschuldigte Berlin, andere Nationen bei ihrer Unterstützung der Ukraine mit Leopard-Panzern zu bremsen, weil Berlin für jeden Export der in Deutschland gefertigten Waffensysteme eine Genehmigung ausstellen muss.
Nachdem sich die Bundesregierung zu eigenen Panzer-Lieferungen durchgerungen hatte, gab es vor allem für die Lieferung des modernen Leopard-Modells 2A6 kaum Zusagen . Minister Pistorius sprach deswegen am vergangenen Montag von »Ankündigungsweltmeistern«. Er appellierte erneut an alle europäischen Partner, noch einmal ernsthaft über die Lieferung von Leopard-Panzern nachzudenken.