Große Koalition SPD-Chef Gabriel gibt Wahl 2017 de facto verloren

SPD-Chef Gabriel: Nervosität in der SPD
Foto: Bernd von Jutrczenka/ dpaBerlin - SPD-Parteichef Sigmar Gabriel richtet sich auf eine längere Zeit ein, in der die SPD nicht mehr den Bundeskanzler stellt. Nach Informationen des SPIEGEL gab Gabriel bei der jüngsten SPD-Vorstandsklausur Anfang Februar im brandenburgischen Nauen eine düstere Prognose für die Perspektiven seiner Partei ab: "Zwischen Union, Grünen und Linkspartei bleibt uns nur ein Potenzial von 27 Prozent." Deshalb könne es "sehr lange dauern, bis wir wieder den Kanzler stellen", so Gabriel. "Deprimierend" sei die Stimmung gewesen, berichteten laut SPIEGEL später Teilnehmer der Klausur. Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.
Seit Längerem schon machen sich in der SPD angesichts der stagnierenden Umfragewerte Ernüchterung und Nervosität breit. Obwohl die Sozialdemokraten in der Großen Koalition etliche Projekte durchgesetzt haben, liegt die Union mit Kanzlerin Angela Merkel nahezu unverändert weit vorn, derweil die SPD bei um die 25 Prozent in den Erhebungen verharrt.
Auf der Klausur in Nauen hatte auch eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest für Diskussionen gesorgt. Die Studie bescheinigte den Sozialdemokraten ein erhebliches Imageproblem. Demnach gelinge es der Partei nicht, über ihre Kernklientel hinaus Wähler zwischen 25 und 45 Jahren zurückzugewinnen. Noch immer begegneten viele Wähler der SPD aufgrund der umstrittenen Arbeitsmarktreformen mit Misstrauen. Die SPD, so konstatierten die Forscher, müsse "wieder erkennbar" werden - auch wenn dies bedeute, "dass sie - wo nötig - Konflikte mit der Union eingehen muss".
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