Gabriel-Angebot nach Wahlanalyse "Der SPD-Parteivorstand darf mich ausstopfen"

Schuld an der SPD-Krise ist laut einer Wahlanalyse vor allem - Sigmar Gabriel. Der Ex-Chef nimmt es nach SPIEGEL-Informationen sportlich: Die Partei könne ihn gerne ausstopfen, damit sie auch für künftige Krisen immer einen Schuldigen habe.
Sigmar Gabriel

Sigmar Gabriel

Foto: Gian Ehrenzeller/ picture alliance / Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa

Der ehemalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat die Wahlanalyse seiner Partei, die ihm maßgebliche Schuld für den Zustand der Sozialdemokraten gibt, spöttisch kommentiert. "Ich bekenne mich dauerhaft schuldig", sagte Gabriel nach SPIEGEL-Informationen gegenüber Vertrauten: "Ich werde in mein Testament schreiben, dass mich der SPD-Parteivorstand nach meinem physischen Ableben ausstopfen und im Willy-Brandt-Haus in den Keller stellen darf. Und immer wenn ein Schuldiger gesucht wird, dürfen sie mich rausholen." (Lesen Sie hier die ganze Geschichteim neuen SPIEGEL .)

Anfang der Woche hatte die SPD-Spitze die Analyse von fünf externen Beratern vorgestellt. Das Papier leuchtet die Ursachen des Wahldebakels und strategische Fehler der vergangenen Jahre aus.

Besonders mit der Ära Gabriel gehen die Autoren hart ins Gericht. Über Jahre sei die SPD "Geisel seiner Launen, Selbstzweifel und taktischen Manöver" gewesen, heißt es in dem Papier, an dem auch ein ehemaliger SPIEGEL-Redakteur mitschrieb. An einer Strategie habe Gabriel nie ein Interesse gehabt, die Mitarbeiter in der Parteizentrale seien unter ihm zum "Spielball undurchsichtiger Machtkämpfe" geworden.

Parteichefin Andrea Nahles betonte bei der Vorstellung des Berichts, sie mache sich nicht alle Punkte zu eigen. Zudem gebe es keinen Alleinverantwortlichen für die schwierige Lage, in der die SPD derzeit stecke.

vme
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