Somalia Kampfschwimmer der Bundeswehr sollen Piratenschiffe lahmlegen

Angriff unter Wasser: Im Kampf gegen die Piraten am Horn von Afrika greift die Bundeswehr zu neuen Mitteln. Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte den Einsatz von Kampfschwimmern. Sie sollen die Motoren der Piraten-Versorgerschiffe zerstören.
Die "Berlin" im Marinehafen von Wilhelmshaven (Archivbild): Basis für Kampfschwimmer

Die "Berlin" im Marinehafen von Wilhelmshaven (Archivbild): Basis für Kampfschwimmer

Foto: dapd

Hamburg - 550 Soldaten der Bundeswehr sind bereits am Anti-Piraten-Einsatz vor Somalia beteiligt, darunter auch die Kampfschwimmer einer Eliteeinheit. Die Spezialisten sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums bereits an Bord des Einsatzgruppenversorgers "Berlin", der im Rahmen der EU-Mission vor der Küste Somalias operiert. Ein Ministeriumssprecher bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Bild am Sonntag". Die Elitesoldaten der Marine könnten beim Entern von Piratenschiffen oder gekaperten Booten eingesetzt werden.

Vorgesehen ist nach Informationen der "Bild am Sonntag", dass die Soldaten der Deutschen Marine per Hubschrauber und Schlauchboot in der Nähe der Piraten abgesetzt werden. Von dort sollen sie sich ihnen unbemerkt nähern und die Motoren der Piraten-Mutterschiffe außer Gefecht setzen. Ohne diese Versorger könnten auch die wendigen Schnellboote der Seeräuber nicht mehr operieren.

Um sich schnell fortbewegen zu können, stünden den Soldaten sogenannte "Unterwasser-Scooter" zur Verfügung. Diese sollen dem Bericht zufolge an den Einsatzgruppenversorger "Berlin" geliefert werden, der im Rahmen der EU-Anti-Piraten-Mission "Atalanta" vor der Küste Somalias im Einsatz ist. Die Kampfschwimmer seien bereits an Bord.

Erst im Dezember hatte der Bundestag das Mandat der Bundeswehr innerhalb der EU-geführten Anti-Piraten-Mission "Atalanta" um ein Jahr verlängert.

jus
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