Neuer Bundesgeschäftsführer Nahles will Vertrauten ins Willy-Brandt-Haus holen

Thorben Albrecht, Noch-Staatssekretär soll SPD-Bundesgeschäftsführer werden
Foto: imago/ Tom MaelsaDas Jobkarussell der neuen Bundesregierung hat auch Auswirkung auf die Aufstellung in der SPD. Die bisherige Bundesgeschäftsführerin Nancy Böhning soll nach SPIEGEL-Informationen neue Anti-Diskriminierungsbeauftragte des Bundes werden. Das Amt ist beim Familienministerium angesiedelt, das künftig von der Sozialdemokratin Franziska Giffey geführt wird. Giffey habe Böhning vor einigen Tagen gebeten, die Aufgabe zu übernehmen, heißt es in SPD-Kreisen.
Der Wechsel Böhnings kommt überraschend. Sie hatte ihren Job in der SPD-Zentrale erst vor wenigen Monaten angetreten. Ihre neue Aufgabe soll sie bereits in der kommenden Woche beginnen.
Allzu lange dürfte der Posten im Willy-Brandt-Haus nicht vakant bleiben, der Bundesgeschäftsführer gilt in der SPD als wichtige Schnittstelle zwischen der Parteizentrale und den Landesverbänden. Auch bei der Organisation von Wahlkämpfen sowie der Umsetzung der anstehenden Parteireform kommt dem der "BGF" große Bedeutung zu.
Dem Vernehmen nach ist ein Nachfolger bereits in Sicht: Thorben Albrecht, bislang Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, soll demnach ins Willy-Brandt-Haus wechseln. Intern sei dies bereits zwischen SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und der designierten SPD-Chefin Andrea Nahles besprochen, heißt es. Albrecht ist ein langjähriger Vertrauter von Nahles und arbeitete für die 47-Jährige bereits in ihrer Zeit als Juso-Vorsitzende.
Wann der Wechsel offiziell vollzogen werden soll, ist offen. Wie die Personalie in der SPD ankommt, ist ebenfalls unklar. Dass Nahles noch vor ihrer Wahl zur Parteichefin die Weichen in dieser Angelegenheit stellt, ist zumindest überraschend.