Mögliche Bundestagsvizepräsidentin Dagmar Ziegler soll Oppermann-Nachfolgerin werden

Dagmar Ziegler
Foto: Christian Spicker / imago imagesDie SPD-Fraktionsspitze hat ihre Wahl getroffen: Auf Vorschlag von Fraktionschef Rolf Mützenich hat der Vorstand die Abgeordnete Dagmar Ziegler als Kandidatin für das Amt der Bundestags-Vizepräsidentin benannt. Nach dem plötzlichen Tod von Thomas Oppermann soll die Fraktion in der nächsten Sitzungswoche Mitte November über den Vorschlag abstimmen.
Mützenich schreibt in einem Brief an die Abgeordneten seiner Fraktion, der dem SPIEGEL vorliegt, Ziegler sei "eine Genossin mit einem beispielhaften Lebensweg aus einem ostdeutschen Bundesland". Sie war von 2000 bis 2009 Ministerin in Brandenburg und gehört dem Bundestag seit elf Jahren an. Ziegler ist derzeit Parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin des konservativen Seeheimer Kreises.
Mit ihrer Wahl könne sich die SPD "noch stärker zu ihrer gesamtdeutschen Verantwortung bekennen und an die sozialdemokratische Gründungszeit des wiedervereinigten Deutschlands anknüpfen", so Mützenich. Er erhofft sich ein öffentliches Signal für die Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern im kommenden Jahr.
Oppermann war am 25. Oktober kurz vor einem TV-Interview zusammengebrochen. Er starb kurze Zeit später im Krankenhaus in Göttingen. Er gehörte dem Bundestag seit 2005 an und war von 2013 bis 2017 SPD-Fraktionsvorsitzender. Nach der Wahl 2017 wurde Oppermann Vizepräsident des Parlaments. Der Sozialdemokrat wurde 66 Jahre alt.
Nachfolgerin Zieglers als Parlamentarische Geschäftsführerin soll die saarländische Abgeordnete Josephine Ortleb werden. Fraktionschef Mützenich will damit ein Versprechen einlösen, "mehr jüngere Fraktionsmitglieder und mehr Frauen in Führungsverantwortung zu bringen".