SPD-Krise Beck stürzt in Umfrage-Rekordtief

So schlecht stand es um Kurt Becks Ansehen noch nie: Einer neuen Umfrage zufolge würden nur noch elf Prozent der Bundesbürger den SPD-Chef zum Kanzler wählen. Auch eine sozialdemokratische Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten stößt überwiegend auf Ablehnung.

Hamburg - Die Umfragewerte für Kurt Beck sind desaströs. Stetig rutscht er in seiner ohnehin niedrigen Popularitätskurve ein Stückchen weiter ab.

Diesmal so tief wie nie zuvor: Laut der wöchentlichen Politumfrage des Magazins "Stern" und des Fernsehsenders RTL würden sich nur noch elf Prozent der Bundesbürger für den SPD-Vorsitzenden als Kanzler entscheiden, das sind zwei Punkte weniger als in der Vorwoche. Laut der Forsa-Umfrage würden dagegen 59 Prozent der Befragten für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) stimmen.

Auch die Ergebnisse der SPD dümpeln seit Wochen im Tief. Die Partei sank diese Woche in der Gunst der Wähler auf 23 Prozent. Damit kommt sie ihrem absoluten Tiefpunkt von 22 Prozent Mitte März bedrohlich nahe.

Nur die Linke legt zu

In anderen Umfragen sind die Werte für die SPD zwar etwas besser, aber der Trend der vergangenen Wochen und Monate ist klar: Sowohl für die Partei als auch für Kurt Beck geht es abwärts.

Die Genossen stecken weiterhin in der Krise. Die öffentlichen Diskussionen über ein Treffen mit dem Dalai Lama oder Gesine Schwan als SPD-Kandidatin für die Wahl des Bundespräsidenten scheinen der Partei eher geschadet zu haben.

Eine klare Meinung vertritt dagegen die Mehrheit der Deutschen in der Frage, ob die SPD in einem Jahr Bundespräsident Horst Köhler wiederwählen oder einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken soll. 58 Prozent der Befragten sind der Ansicht, die SPD solle für Köhler stimmen und auf einen eigenen Kandidaten verzichten. Diese Auffassung teilen sogar 57 Prozent der SPD-Anhänger. Nur 35 Prozent von ihnen sagen, die Partei solle einen eigenen Bewerber oder eine Bewerberin aufstellen.

Die Linkspartei konnte sich der Umfrage zufolge im Vergleich zur Vorwoche als einzige Partei um einen Punkt auf 13 Prozent verbessern. Die Werte der übrigen Parteien änderten sich nicht: Die Union liegt mit 36 Prozent weiter mit großem Abstand vorn. Für die FDP wollen derzeit zwölf Prozent der Wähler stimmen, die Grünen kommen erneut auf elf Prozent.

Mit zusammen 48 Prozent halten Union und FDP unverändert ihren knappen Vorsprung vor SPD, Grünen und Linkspartei, die gemeinsam 47 Prozent erzielen.

Für die Umfrage wurden 2001 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger in der Zeit vom 13. bis 16. Mai befragt. Die Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Prozent.

fat

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