Kanzlerkandidatur In der SPD wächst Unterstützung für Steinmeier

Wer tritt für die SPD gegen Angela Merkel an? Bei der Kür zum Kanzlerkandidaten zeichnet sich in der SPD eine wachsende Unterstützung für Frank-Walter Steinmeier ab, berichtet der SPIEGEL. Manches Lob für den Fraktionsvorsitzenden dürfte Parteichef Sigmar Gabriel zu denken geben.
SPD-Troika Steinbrück, Gabriel, Steinmeier (v.l.n.r.): Die Menschen schätzen Seriosität

SPD-Troika Steinbrück, Gabriel, Steinmeier (v.l.n.r.): Die Menschen schätzen Seriosität

Foto: dapd

Hamburg - In der SPD unterstützt eine wachsende Anzahl von Genossen Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2013. Die Partei will im Januar offiziell ihren Kanzlerkandidaten küren. Es wird eine Entscheidung zwischen Steinmeier, Parteichef Sigmar Gabriel und Ex-Finanzminister Peer Steinbrück erwartet. Nach Informationen des SPIEGEL zeichnet sich eine klare Tendenz ab.

"Steinmeier kann Merkel gut angreifen", sagte der Bundestagsabgeordnete Rolf Mützenich: "Die Menschen wollen eher jemanden, der das große Bild zeichnen kann, als jemanden, der nur rhetorisch attackiert." Auch der schleswig-holsteinische Landesvorsitzende Ralf Stegner lobt Steinmeier: "Frank-Walter Steinmeier könnte von den drei möglichen Kanzlerkandidaten das Amt am besten." Die Entscheidung solle zwar erst im Januar fallen, doch in der Euro-Krise schätzten die Menschen Seriosität, sagte Stegner: "Da ist Steinmeier der Beste." Allerdings komme es am Ende darauf an, "wer das Profil der SPD in der gesamten Breite am besten vertritt".

Auch Fraktionsvize Joachim Poß betont, Steinmeier sei "sehr gut in seine Rolle als Oppositionsführer hineingewachsen". "Er hat flügelübergreifend Rückhalt in der Fraktion", sagt der Finanzexperte. Bayerns Landeschef Florian Pronold betont, das schlechte Wahlergebnis 2009 habe nichts mit Frank-Walter Steinmeier als Person zu tun gehabt. "Frank-Walter Steinmeier hat die Bundestagsfraktion in einer sehr schwierigen Lage nach vorne gebracht", sagt Pronold.

Die Unterstützung für den Fraktionschef dürfte Sigmar Gabriel unter Druck setzen. Der SPD-Chef, der den Sommer über offiziell in Elternzeit weilt, hatte zuletzt durch ein Twitter-Interview auf sich aufmerksam gemacht und Stimmung gegen Banken gemacht. Auch der frühere Finanzminister Peer Steinbrück hält sich im Gespräch.

Laut einer Forsa-Umfrage dürfte es jeder der drei möglichen Herausforderer gegen die Kanzlerin schwer haben. Demnach ist die Kanzlerin in der Bevölkerung sehr beliebt. Die geringsten Chancen für einen Sieg über Merkel hat laut der Umfrage SPD-Chef Gabriel.

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