SPD-Nachwuchs Jusos wählen Johanna Uekermann zur Vorsitzenden

Neue Chefin für den SPD-Nachwuchs: Die Politikwissenschaftlerin Johanna Uekermann hat die Wahl zur Bundesvorsitzenden gewonnen. Die zielstrebige 26-Jährige steht für die traditionell linke Linie der Jugendorganisation. Die Große Koalition lehnt sie entschieden ab.
Uekermann: "Die Konzepte der Großen Koalition sind zu klein"

Uekermann: "Die Konzepte der Großen Koalition sind zu klein"

Foto: Armin Weigel/ dpa

Nürnberg - Die niederbayerische SPD-Nachwuchspolitikerin Johanna Uekermann ist neue Juso-Bundesvorsitzende. Die Delegierten des Bundeskongresses der Jungsozialisten in der SPD wählten sie am späten Freitagabend in Nürnberg mit 207 von 296 gültigen Stimmen.

Die Jusos gratulierten ihr beim Nachrichtenportal Twitter, wo sie als @j_uekermann firmiert. Die Politikwissenschaftlerin aus Mitterfels im Landkreis Straubing-Bogen löst Sascha Vogt ab, der nicht mehr antrat. Zur geplanten schwarz-roten Bundesregierung sagte die neue Juso-Chefin: "So groß die Koalition auch sein mag, ihre Konzepte sind zu klein für die Herausforderungen unserer Zeit."

Ein wichtiges Thema ist für sie die Gleichstellung: Frauenpolitik werde immer mehr auf Familienpolitik reduziert, kritisiert sie. Im Bundestagswahlkampf kettete sie sich an einen Herd, um gegen das Betreuungsgeld zu protestieren.

Die zielstrebige 26-Jährige steht für die traditionell linke Linie der SPD-Jugendorganisation. In ihrem neuen Amt will die 26-Jährige, seit 2011 bereits Vize im Juso-Bundesvorstand, mehr Macht für die Parteijugend einfordern. Die Partei müsse jünger werden, die Jusos weiblicher, sagt die Politikwissenschaftlerin, die zurzeit auf Jobsuche ist.

Uekermann wuchs in einem sozialdemokratischen Elternhaus im tiefschwarzen oberbayerischen Landkreis Starnberg auf, schon mit 14 trat sie den Jusos bei. Die Bildungspolitik Edmund Stoibers (CSU) brachte Uekermann auf die Barrikaden. Die damalige Schülerin kämpfte gegen die Einführung von Studiengebühren und das achtjährige Gymnasium in Bayern. Ein Jahrzehnt später steht sie nun an der Spitze der 70.000 deutschen Jungsozialisten.

Uekermann setzte sich gegen den früheren Hamburger Juso-Vorsitzenden Hauke Wagner durch. Der 31-Jährige hatte dafür plädiert, den Vorstandsposten künftig nach grünem Vorbild mit einem Mann und einer Frau zu besetzen. Doch der Doppelspitzenvorstoß sorgte für Zwist.

bos/dpa
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