Nahles-Nachfolge Simone Lange bewirbt sich erneut um SPD-Vorsitz

Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange möchte wieder für den SPD-Vorsitz kandidieren. Sie tritt diesmal zusammen mit dem Oberbürgermeister von Bautzen an.
Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange: Im vergangenen Jahr unterlag sie Andrea Nahles im Kampf um die Parteispitze

Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange: Im vergangenen Jahr unterlag sie Andrea Nahles im Kampf um die Parteispitze

Foto: AXEL SCHMIDT/ REUTERS

Im Rennen um die SPD-Doppelspitze gibt es ein weiteres Kandidaten-Duo: Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange und der Oberbürgermeister von Bautzen, Alexander Ahrens, bewerben sich gemeinsam auf den Parteivorsitz.

"Ich fühle mich bestärkt durch das Ergebnis meiner Kandidatur des vergangenen Jahres und trete deshalb erneut an", sagte Lange. Sie war im April bei der Wahl zum SPD-Vorsitz Andrea Nahles zwar unterlegen, hatte mit 27,6 Prozent der Stimmen aber einen Achtungserfolg erzielt.

Lange und Ahrens kündigten an, der Partei Glaubwürdigkeit zurückbringen und ein unverwechselbares Profil verleihen zu wollen, mit dem sie wieder Wahlen gewinne. Bürgermeister und ehrenamtliche Kommunalpolitiker leisteten Basisarbeit. "Umso wichtiger ist es nun, aus diesen Kommunen heraus Verantwortung für unsere Partei zu übernehmen, sie zu erneuern und die drängenden und wichtigen Themen unserer Zeit auf die Tagesordnung zu setzen", sagte Ahrens. Drängendste Themen der Zeit seien die soziale Sicherheit, Klimapolitik und die Demokratie.

Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens

Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens

Foto: Georg Ismar/ picture alliance/ DPA

Zwei weitere Bewerberduos im Rennen

Seit dem 1. Juli und noch bis zum 1. September können sich Interessenten für den SPD-Vorsitz melden. Neben Lange und Ahrens gibt es bisher zwei Bewerberduos: Europa-Staatsminister Michael Roth und die ehemalige nordrhein-westfälische Familienministerin Christina Kampmann sowie die Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach und Nina Scheer. Lauterbach und Scheer fehlt noch die nötige Mindestunterstützung aus der Partei.

SPD-Verfahren für den Parteivorsitz

Zuvor zeigte sich bereits Gesine Schwan zu einer Kandidatur bereit. Bisher hat sie sich jedoch nicht aktiv für das Amt beworben.

Kritik an zähem Verfahren

Der baden-württembergische SPD-Vorsitzende Andreas Stoch äußerte Kritik an dem Verfahren zur Bestimmung der neuen Parteispitze. "Wir müssen aufpassen, dass die SPD nicht als führungslos wahrgenommen wird", sagte er dem "Focus". "Vor allem dürfen wir nicht den Eindruck erwecken, dass sich kaum jemand die Führung der SPD zutraut."

Stoch verlangte auch Klarheit über den Verbleib der SPD in der Großen Koalition. Die Entscheidung müsse auf dem Parteitag Anfang Dezember getroffen werden. "Im Herbst wird sich ja zum Beispiel zeigen, ob wichtige Vorhaben wie die Grundrente und das Klimaschutzgesetz mit der Union umgesetzt werden können - oder eben nicht."

Das SPD-Präsidium will am 19. August darüber beraten, wie die geplante Halbzeitbilanz der Großen Koalition organisiert werden soll. Stoch sieht zumindest in seinem Bundesland nur noch wenig Rückhalt für das Bündnis: "Im Moment jedenfalls treffe ich an unserer Basis in Baden-Württemberg kaum noch Leute, die diese Koalition fortsetzen wollen."

asc/dpa/AFP
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