Erstmals seit 2006 SPD überholt Union auch im "Deutschlandtrend"

Erstmals seit mehr als zehn Jahren zieht die SPD im ARD-"Deutschlandtrend" an der Union vorbei. Die Pläne von Kanzlerkandidat Martin Schulz für Korrekturen an der Agenda 2010 finden breite Zustimmung.
Martin Schulz

Martin Schulz

Foto: Friso Gentsch/ dpa

Die SPD setzt ihren Umfragen-Höhenflug fort. Im aktuellen ARD-"Deutschlandtrend" haben die Sozialdemokraten sieben Monate vor der Bundestagswahl vier Prozentpunkte hinzugewonnen und kommen auf 32 Prozent. Damit liegen sie erstmals seit Oktober 2006 wieder vor der Union.

Die Union verliert drei Prozentpunkte und erreicht nur noch 31 Prozent. Die AfD kommt auf elf (minus eins), die Grünen bleiben bei acht Prozent. Die Linke rutscht um einen Punkt auf sieben Prozent ab. Auch die FDP würde mit sechs Prozent in den Bundestag einziehen.

Zuletzt hatte die SPD die Union im "Sonntagstrend" überholt, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid wöchentlich für die "Bild am Sonntag" erhebt. Dort stieg sie im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt und erreichte 33 Prozent. CDU/CSU verloren einen Punkt und fielen in der Wählergunst auf 32 Prozent. Damit lag die SPD auch im "Sonntagstrend" erstmals seit zehn Jahren wieder vor der Union.

Auf breite Zustimmung stoßen im "Deutschlandtrend" die Pläne des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz für Korrekturen an der Agenda 2010 des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD). 65 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, das Arbeitslosengeld I länger zu zahlen als bisher. 29 Prozent lehnen dies ab.

67 Prozent befürworten demnach, dass zeitlich befristete Arbeitsverträge nur noch bei sachlichen Gründen möglich sein sollen. 25 Prozent sprechen sich gegen dieses Vorhaben von Schulz aus.

Infratest dimap befragte für das ARD-"Morgenmagazin" vom 20. bis 22. Februar 1047 Bürger. Die Fehlertoleranz wurde mit 1,4 Prozentpunkte (bei einem Anteilswert von fünf Prozent) bis 3,1 Prozentpunkte (bei einem Anteilswert von 50 Prozent) angegeben. Vergleichsbasis ist der "Deutschlandtrend" vom 2. Februar.

Der Wahltrend von SPIEGEL ONLINE sah die SPD zuletzt stabil bei 28,7 Prozent. Die Union steigerte sich um einen Punkt auf 34,1 Prozent. Die AfD verlor mehr als drei Punkte und kam auf zehn Prozent. Linke (8,4 Prozent), Grüne (7,9 Prozent) und FDP (6,5 Prozent) blieben nahezu unverändert.

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asa/AFP/Reuters
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