SPD-Forderung vor Diesel-Gipfel Schulz will allein die Konzerne zahlen lassen

Martin Schulz
Foto: Kay Nietfeld/ dpaAm Mittwoch geht es auf dem Diesel-Gipfel um die Zukunft der deutschen Automobilbranche - die SPD hat sich zuvor auf zentrale Forderungen geeinigt. "Wer einen Diesel gekauft hat, darf nicht der Dumme sein", sagte Parteichef und Kanzlerkandidat Martin Schulz dem SPIEGEL. "Die Nachrüstungen müssen zu 100 Prozent von den Herstellern bezahlt werden." Er sagte weiter: "Wir müssen den betroffenen Autofahrern die Angst nehmen, dass sie zahlen müssen."
Das gleiche gilt für die Entsorgung älterer Diesel-Modelle, die nicht mehr nachgerüstet werden können. "Da stehen die Hersteller ebenfalls in der Pflicht", so Schulz.
Fahrverbote lehnen die Sozialdemokraten ab. Diese müssten "vermieden werden", sagte der SPD-Chef. Um die Zukunft der deutschen Automobilindustrie zu sichern, verlangt seine Partei "Investitionen in E-Mobilität, innovative Geschäftsfelder, Batteriefertigung".
Gleichzeitig verschärft die SPD ihren Ton gegenüber den Konzernen. "Die Autokonzerne haben Verbraucher und Staat betrogen", so Schulz. "Nicht die Beschäftigten, die Manager haben's verbockt."