SPIEGEL-Umfrage Mehrheit der Deutschen sieht Ampel geschwächt – und Friedrich Merz

Folge der Niedersachsenwahl: Gut die Hälfte der Deutschen sieht Rot-Grün-Gelb im Bund geschwächt, zwei Drittel sagen das auch über CDU-Chef Merz. Zum Verbleib der FDP in der Ampel gibt es ein unentschiedenes Meinungsbild.
Kanzler Scholz, Oppositionsführer Merz

Kanzler Scholz, Oppositionsführer Merz

Foto: Florian Gaertner / photothek / IMAGO

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SPD-Spitzenkandidat und Ministerpräsident Stephan Weil konnte zwar am vergangenen Sonntag in Niedersachsen einen Wahlerfolg feiern, doch blieben die Grünen unter ihren eigenen Erwartungen, und die FDP flog gar aus dem Landtag. Für die Ampelkoalition in Berlin wehte aus Hannover also alles andere als Rückenwind.

So deutet es auch eine Mehrheit der Deutschen: 51 Prozent sehen die Ampel auf Bundesebene durch das Ergebnis der Landtagswahl geschwächt, nur 24 Prozent empfinden das Gegenteil, 25 Prozent äußern sich unentschieden. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den SPIEGEL.

Konkret gefragt nach dem Kanzler, zeigt sich ein eher uneindeutiges Meinungsbild: 35 Prozent sehen Olaf Scholz nach der Niedersachsenwahl gestärkt, 31 Prozent halten dagegen. Auch hier ist die Gruppe der Unentschiedenen mit 34 Prozent groß.

Eindeutiger sieht es beim CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz aus: Nur zehn Prozent sehen ihn durch das Wahlergebnis gestärkt, 66 Prozent dagegen halten ihn für geschwächt. (Hintergründe zur Civey-Methodik lesen Sie hier.)

Nach der Wahlpleite in Niedersachsen ringen die Liberalen mit ihrer Rolle in der Bundeskoalition. FDP-Chef Christian Lindner möchte die Ampel nachjustieren: Es gehe jetzt darum, »wie wir die Positionslichter der FDP anschalten«. Der Wahlausgang stellt aus Lindners Sicht ein Problem für die gesamte Koalition in Berlin dar: »Die Ampel insgesamt hat an Legitimation verloren.«

Ein etwaiges Aus für die Ampel, also einen Rückzug der FDP, wiesen Lindner und führende FDP-Politiker zurück. Die Deutschen sind in dieser Frage nicht klar positioniert: 42 Prozent gaben in der SPIEGEL-Umfrage an, die FDP würde als Gesamtpartei davon profitieren, wenn sie die Ampelkoalition verließe. 44 Prozent halten das für eine Fehlannahme, 14 Prozent äußern sich unentschieden.

Unter den Anhängerinnen und Anhängern von SPD und Grünen sagen zwei Drittel, dass die FDP von einem Aus der Ampel nicht profitieren würde, wohingegen unter Unionsanhängern dies eine ähnlich große Gruppe genau andersherum einschätzt. Die Sympathisanten der FDP wiederum sind in dieser Frage gespalten, Pro- und Contra-Stimmen halten sich die Waage.

sef
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