Unterstützung für Grünen-Chef Junge Unternehmerinnen und Unternehmer wünschen sich Robert Habeck

Grünen-Co-Chef Habeck
Foto: CLEMENS BILAN / EPADass Deutschlands Gründerinnen und Gründer große Sympathien für die Grünen hegen, ist schon länger kein Geheimnis mehr. Im »Startup-Monitor«, einer jährlichen Umfrage des Bundesverbands Deutsche Start-ups, waren sie im vergangenen Jahr mit 37 Prozent die mit Abstand beliebteste Partei. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen ordneten sich selbst der »Green Economy« zu. Da ist es keine Überraschung, dass viele Start-ups eine klare Präferenz haben, wenn es um die Wahl des nächsten Bundesfinanzministers geht.
Eine Gruppe bekannter deutscher Gründer und Gründerinnen hat sich nun öffentlich für Robert Habeck (Grüne) ausgesprochen. Zur Reihe der Unterstützer zählen etwa Denis Bartelt von der Crowdfunding-Plattform Startnext, Christian Kroll, Betreiber der Suchmaschine Ecosia, Fabian Eckert, Erfinder des Pfandsystems Recup, Armin Steuernagel vom Snack-Start-up Mogli und Sabine Kauffmann, Gründerin des Bio Verlags, der »Schrot & Korn« herausgibt.
Auch Philip Siefer, Co-Chef der Kondommarke Einhorn, plädiert für einen grünen Finanzminister: »Flugtaxen sind zwar toll, verändern aber nicht«, sagt Siefer. Es müsse schon in die richtigen Sachen, in strukturelle Innovationen investiert werden.

Das Klima-Dilemma
Grüne Technologien wie Windräder und E-Autos sollen den Klimawandel aufhalten. Doch für die dazu nötigen Rohstoffe werden ganze Landstriche zerstört. Heiligt der Zweck die Mittel? Die Titelstory und weitere Beiträge zum Weltklimagipfel in Glasgow sind rot gekennzeichnet.
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Habeck gegen Lindner
»Wir brauchen einen Finanzminister, der modernes Unternehmertum versteht, der über traditionelle Konfliktlinien hinausdenkt«, sagt Gerhard Behles, dessen Berliner Unternehmen Ableton einen der Weltmarktführer bei digitaler Musikproduktion entwickelt. Das sei eindeutig Habeck.
Der Wagniskapitalgeber Albert Wenger, der unter anderem durch frühe Investments bei Twitter und Etsy erfolgreich wurde, sagt, es gebe beim Klimaschutz eine »dringende Notwendigkeit« für erhebliche staatliche Investitionen, wie Habeck sie fordere.
Christian Lindner (FDP) und Habeck wollen beide den Posten in einer Ampelkoalition übernehmen, haben aber bereits angekündigt, Personalentscheidungen erst zum Schluss der laufenden Koalitionsverhandlungen klären zu wollen.