Stasi-Akten Birthler-Behörde entdeckt weiteren Schießbefehl

In der Chemnitzer Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde ist ein weiteres Dokument zum Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze aufgetaucht. Inhaltlich entspricht das Dokument der kürzlich gefundenen Magdeburger Akte, trägt jedoch die Unterschrift eines Kompaniechefs.

Chemnitz/Berlin - In dem jetzt aufgetauchten Schreiben werden Mitglieder der Stasi-Spezialeinheit "Einsatzkompanie" aufgefordert, ohne Zögern auf sogenannte Republikflüchtlinge zu schießen, auch wenn sie von Frauen und Kindern begleitet würden, wie die Birthler-Behörde in Berlin mitteilte. Wörtlich heißt es darin: "Zögern Sie nicht mit der Anwendung der Schusswaffe, auch dann nicht, wenn die Grenzdurchbrüche mit Frauen und Kindern erfolgen."

Die "Einsatzkompanie" war laut der Behörde eine Spezialeinheit mit bis zu 70 Angehörigen, die konspirativ in die Nationale Volksarmee (NVA) oder die Grenztruppen der DDR eingeschleust wurden und die Fahnenflucht von Soldaten verhindern sollten. 1985 wurde die Einheit aufgelöst.

Das Dokument ist somit inhaltsgleich mit einem Fund aus der Außenstelle Magdeburg, der am Wochenende für großen Wirbel gesorgt hatte.

asc/AP/ddp

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