Stralsund Unbekannte stellen Grabstein-Nachbau vor Wahlkreisbüro von Angela Merkel

Meinungsfreiheit und Demokratie seien tot in Deutschland. Das glauben offenbar Menschen, die den Nachbau eines Grabsteins vor dem Wahlkreisbüro der Bundeskanzlerin aufgestellt haben. Der Staatsschutz ermittelt.
Angela Merkel (Archivbild)

Angela Merkel (Archivbild)

Foto: JOHN MACDOUGALL/ AFP

Vor dem Wahlkreisbüro von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben Unbekannte in Stralsund einen nachgebildeten Grabstein aufgestellt. Das teilte die Polizei  mit.

Demnach trug der "Grabstein" die Inschrift "Pressefreiheit Meinungsfreiheit Bewegungsfreiheit Versammlungsfreiheit Demokratie 1990-2020". Er war von Rosen und Grabkerzen umgeben, ein Mundschutz war an ihm befestigt.

Zudem wurde laut Polizei die Hinweistafel zum Wahlkreisbüro mit einem spitzen Gegenstand zerkratzt, es entstand ein Sachschaden. Es ermittelt der Staatsschutz der Kriminalpolizei Anklam.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak bezeichnete die Aktion als "primitiv und geschmacklos". "Wir können in unserem Land über alles diskutieren. Aber einen Grabstein vor ein Wahlkreisbüro zu stellen, ist unsäglich und respektlos. Wer mit solchen Mitteln seine Meinung ausdrücken möchte, disqualifiziert sich selbst", erklärte Ziemiak.

fek/dpa
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