Jürgen Trittin
Stuttgart 21
Rüdiger Grube
Berlin - Für
steht der größte Risikofaktor für die Schlichtungsgespräche um das umstrittene Bahnprojekt
fest: Bahn-Chef
.
Heiner Geißler
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag hat dem Bahn-Chef jetzt vorgeworfen, die Schlichtungsbemühungen des Vermittlers
zu torpedieren. "Offensichtlich glaubt Herr Grube, eine Schlichtung sei ein bisschen Beruhigungsheiteitei für die Gegner. Er eskaliert, provoziert, polarisiert. Und er untergräbt jeden Schlichtungsvorschlag von Herrn Geißler", sagte Trittin der "Bild am Sonntag".
Bahn
Trittin warf der
mangelnde Transparenz bei den Kosten vor. Zudem warnte er davor, den Tunnelbau während der Gespräche zwischen Gegnern und Befürworten des Umbaus des Stuttgarter Hauptbahnhofs voranzutreiben. "Während der Schlichtung dürfen keine Fakten geschaffen werden, die eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung vorwegnehmen. Deshalb darf Grube jetzt keinen Auftrag über 800 Millionen Euro für den Tunnelbau vergeben. So schafft er Schadensersatzansprüche von morgen", sagte Trittin. Anderenfalls müsse der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn, in dem vier Bundesministerien vertreten seien, seinen Vorstandsvorsitzenden stoppen. "Wir wollen den Bahn-Chef davor schützen, sich am Geld der Steuerzahler zu versündigen, indem er jetzt einen Tunnel bestellt, der möglicherweise gar nicht gebaut wird."
Nach Ansicht Trittins werden unter dem Stuttgarter Großprojekt bundesweit wichtige Bahnausbauprojekte leiden: "Was hier im Bahnhof und entlang der Neubaustrecke nach Ulm an Geld verbaut wird, fehlt im Rheintal für den Ausbau des Güterschienenverkehrs Richtung Alpen, fehlt bei der Hafenanbindung der Schiene in Niedersachsen und Hamburg, fehlt bei der Beschleunigung des Regionalverkehrs im Ruhrgebiet."