Grünenpolitiker Sven Lehmann wird Queer-Beauftragter der Bundesregierung

»Deutschland soll zum Vorreiter beim Kampf gegen Diskriminierung werden«, hat Sven Lehmann angekündigt. Die Regierung ernannte den Grünen zum ersten Beauftragten für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.
Grünenpolitiker Sven Lehmann im Bundestag

Grünenpolitiker Sven Lehmann im Bundestag

Foto: Christoph Hardt / Future Image / IMAGO

Die Bundesregierung hat erstmals einen Queer-Beauftragten berufen. Der Grünenpolitiker Sven Lehmann soll sich in dieser Funktion für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt einsetzen.

Das Kabinett beschloss die Ernennung Lehmanns für den neuen Posten am Mittwoch in Berlin, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit bekannt gab. Der 42-jährige Sozialpolitiker Lehmann ist Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium und sitzt für den Wahlkreis Köln II im Bundestag.

Lehmann ist seit 2017 Abgeordneter der Grünen im Bundestag. Von 2018 bis 2021 war er Sprecher für Queerpolitik und Sozialpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion.

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»Jeder Mensch soll frei, sicher und gleichberechtigt leben können«, sagte Lehmann nach Bekanntgabe seiner Ernennung. Ausgehend vom Leitgedanken der Selbstbestimmung werde die neue Bundesregierung »eine progressive Queerpolitik betreiben und auch die Familienpolitik an der gesellschaftlichen Realität unterschiedlicher Familienformen ausrichten«.

Lehmann verspricht nationalen Aktionsplan

»Der Schutz von Menschen aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität muss im Grundgesetz sichergestellt und die Grundrechte von trans-, inter- und nicht binären Menschen müssen endlich vollständig durchgesetzt werden«, sagte Lehmann. »Wir brauchen zudem eine breit angelegte Strategie zur Bekämpfung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – darunter explizit der Queerfeindlichkeit.«

Dazu werde er gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium einen nationalen Aktionsplan für die Akzeptanz und den Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt auf den Weg bringen, sagte Lehmann. Dieses Vorhaben hatten SPD, Grüne und FDP schon im Koalitionsvertrag angekündigt. »Deutschland soll zum Vorreiter beim Kampf gegen Diskriminierung werden.«

Der aus dem Englischen stammende Begriff »queer« bezeichnet all jene sexuellen oder geschlechtlichen Identitäten, die von der heterosexuellen Mehrheit abweichen. Darunter fallen etwa homo-, trans- oder intersexuelle Menschen. Der Begriff hat damit ein deutlich weiteres Bedeutungsfeld als ältere Begriffe wie etwa »schwul« oder »lesbisch«.

anr/dpa/AFP
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