"Tag der Bundeswehr"
Kinder sollen mit ungeladenen Waffen hantiert haben
Auf Fotos von Friedensaktivisten ist zu sehen, wie Soldaten am "Tag der Bundeswehr" Kinder mit ungeladenen Waffen hantieren lassen. Das Verteidigungsministerium ermittelt jetzt.
Ärger für die Bundeswehr: Das Verteidigungsministerium geht Vorwürfen nach, wonach beim "Tag der Bundeswehr" Kinder mit Sturmgewehren und Maschinenpistolen hantiert haben sollen. "Sollte sich dieses bewahrheiten, wäre es ein eindeutiger Verstoß gegen bestehende Vorschriften der Bundeswehr", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag. "Hierzu laufen zurzeit Ermittlungen."
Die Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK und weitere Organisationen hatten der Bundeswehr vorgeworfen, "Grenzen überschritten" zu haben. Sie veröffentlichten Bilder von Kindern mit Waffen der Typen G36 und P8 in der Hand sowie bei einer Einweisung an einer Maschinenpistole des Typs MP7. Die Aufnahmen sollen am Samstag beim "Tag der Bundeswehr" in einer Kaserne im baden-württembergischen Stetten entstanden sein.
Roland Blach von der DFG-VK sprach von einem erschreckenden Verhalten, Ralf Willinger von der gleichfalls an der Erklärung beteiligten Organisation Terres des Hommes bezeichnete das Vorgehen der Streitkräfte als "inakzeptabel".
"Kriegswaffen sind keine Spielsachen", sagte der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Er verlangte Aufklärung von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und forderte, die Ministerin müsse dafür sorgen, dass bei öffentlichen PR-Veranstaltungen der Bundeswehr "Waffen nicht öffentlich auf Tischen herumliegen".