Attentat in Hanau Al-Wazir ruft zu mehr Widerspruchsgeist in der Gesellschaft auf

Vizeministerpräsident Al-Wazir: "Da ist am Ende jeder in der Gesellschaft gefragt, aufmerksam zu sein und zu widersprechen"
Foto: Andreas Arnold/ DPADer Attentäter von Hanau tötete neun Menschen mit Migrationshintergrund - nach bisherigen Erkenntnissen aus rechtsextremen und rassistischen Motiven. Hessens Vizeministerpräsident Tarek Al-Wazir (Grüne) fordert als Konsequenz mehr Widerspruchsgeist in der Gesellschaft ein. "Die Radikalisierung solcher Täter im Netz ist das eigentliche Problem - aber eben auch in ihrem realen Umfeld, beispielsweise in der Kneipe, im Verein oder der Familie", sagte er dem SPIEGEL. "Da ist am Ende jeder in der Gesellschaft gefragt, aufmerksam zu sein und zu widersprechen."
Tobias R., der nach bisherigen Erkenntnissen nach den Morden in zwei Shisha-Bars in der hessischen Stadt auch seine Mutter und sich selbst erschoss, war Mitglied in einem Frankfurter Schützenverein. Sechs weitere Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt.
Al-Wazir, dessen Vater aus dem Jemen stammt, sagte weiter: "Und am Ende müssen sich bestimmte politische Kräfte zurechnen lassen, dass sie die gesellschaftliche Stimmung verschärfen und den Resonanzboden für solche Täter verstärken." Damit bezog er sich offenbar auf die AfD, ohne die Partei beim Namen zu nennen.