Karlsruhe - Die Bundesanwaltschaft hat Details der Anklageschrift gegen die drei mutmaßlichen Terroristen der "Sauerland"-Terrorgruppe veröffentlicht. Ziel war es demnach, in Deutschland
Sprengstoffanschläge insbesondere gegen amerikanische Staatsbürger und US-amerikanische Einrichtungen mit einer möglichst hohen Opferzahl zu verüben. Als Anschlagsziele hätten die Männer Gaststätten, Pubs, Diskotheken und Flughäfen in Betracht gezogen. Mögliche Tatorte seien unter anderem Frankfurt/Main, Ramstein, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Stuttgart und München gewesen.
Den Männern, zwei Deutschen und einem Türken, wird unter anderem die Mitgliedschaft in einer inländischen terroristischen Vereinigung, die Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens und eines Mordes vorgeworfen. Sie waren im September vergangenen Jahres im Sauerland festgenommen worden.
Der Prozess gegen die beidem zum Islam konvertierten Fritz Gelowicz, 29, und Daniel Schneider, 22, sowie gegen den Türken Adem Yilmaz, 29, soll vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf stattfinden. Schneider muss sich zudem wegen versuchten Mordes an einem Polizisten verantworten, weil er bei seiner Festnahme auf einen Beamten des Bundeskriminalamts (BKA) geschossen hatte.
Das Trio war am 4. September 2007 in einer spektakulären Aktion im sauerländischen Medebach-Oberschledorn festgenommen worden. Die Männer sollen im Auftrag der Islamischen Dschihad Union verheerende Anschläge mit Autobomben gegen amerikanische Einrichtungen geplant haben. Schon vor der Festnahme hatten Ermittler heimlich die zwölf Fässer mit Chemikalien für den Bombenbau ausgetauscht, um jede Gefahr für die Bevölkerung auszuschließen.
Auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung steht eine Höchststrafe von zehn Jahren. Versuchter Mord kann mit einer lebenslangen Haftstrafe geahndet werden.