Streitkräfte Teure Konferenz der Ministerinnen

Kramp-Karrenbauer (r.), französische Amtskollegin Parly 2020
Foto: Nicolas Messyasz/ SIPA / action pressBei einem eher symbolischen Projekt droht Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer eine peinliche Schlappe. Im Alleingang ordnete die CDU-Politikerin kürzlich an, die 18 amtierenden Verteidigungsministerinnen aus aller Welt nach Berlin einzuladen. Mitte August sollten diese bei einer zweitägigen Konferenz im Berliner Fünfsternehotel Intercontinental unter anderem über Terrorbekämpfung, aber vor allem über die Stärkung von Frauen in den jeweiligen Armeen debattieren.

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Bereits eingeladen wurden neben der Französin Florence Parly auch eher unbekannte Ministerinnen aus dem Libanon oder dem afrikanischen Staat Togo. Laut einem vertraulichen Vermerk explodieren jedoch nun die Kosten für die von Kramp-Karrenbauer gewünschte »medienwirksame und öffentlich wahrnehmbare Konferenz«: 700 000 Euro für einen externen Konferenzdienstleister, 81 000 Euro für das Hotel, 160 000 Euro für einen Internet-Livestream – insgesamt steht das Budget bei 970 000 Euro. Nachdem dies bereits hausintern für Geraune gesorgt hatte, stoppte Kramp-Karrenbauers Büroleiter Nico Lange nun vorerst die Planungen und mahnte an, die Kosten müssten deutlich eingedampft werden.