Thüringen Gericht kippt Verbot von Neonazi-Festival in Themar

Wegen seltener Vogelarten in der Gegend war das Neonazi-Festival in Themar verboten worden. Ein Gericht hob die Entscheidung nun auf.
Festivalbesucher in Themar

Festivalbesucher in Themar

Foto: imago/ Michael Trammer

Das Verwaltungsgericht Meiningen hat das Verbot eines geplanten Rechtsrockfestivals im südthüringischen Themar gekippt. Es gebe keine ausreichenden Anhaltspunkte für Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz, teilte das Gericht mit.

Der Landkreis Hildburghausen hatte das für den 8. und 9. Juni geplante Festival verboten, weil seltene Vogelarten in der Nähe ihre Jungen aufziehen würden. Der Veranstalter hatte sich dagegen juristisch gewehrt. Der Landkreis kann nun noch Rechtsmittel einlegen. Dann müsste sich das Oberverwaltungsgericht mit dem Fall beschäftigen.

Das Festival besuchten im vergangenen Jahr rund 6000 Rechte aus ganz Europa. Es galt als das größte Rechtsrockkonzert in Deutschland. Während der Veranstaltung sollen Besucher und Bandmitglieder "Sieg Heil" gerufen haben. Außerdem sollen damals indizierte Lieder gespielt und der Hitlergruß gezeigt worden sein.

Die Zahl rechtsextremer Konzerte nimmt seit Jahren zu - und ist so hoch wie seit 2005 nicht mehr. Die mit Abstand meisten rechtsextremen Musikveranstaltungen im Jahr 2017 gab es laut Bundesinnenministerium in Sachsen und Thüringen.

kev/mho/dpa
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