Grüner Oberbürgermeister Palmer siegt klar in Tübingen
Gewonnen, und zwar deutlich: Boris Palmer bleibt Oberbürgermeister von Tübingen - er siegte mit mehr als 60 Prozent der Stimmen. Grünen-Chef Özdemir gratulierte.
Wahlsieger Boris Palmer: Grünen-Politiker bleibt Oberbürgermeister in Tübingen
Foto: Thomas Niedermüller/ dpaTübingen/Heidelberg - Der Grünen-Politiker Boris Palmer bleibt Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen in Baden-Württemberg. Dem vorläufigen Wahlergebnis zufolge setzte er sich am Sonntag mit 61,7 Prozent deutlich gegen seine Konkurrenten durch. Palmer versprach seinen Wählern am Abend: "Es wird so bleiben, dass ich klare Aussagen mache und nicht um den heißen Brei herumrede. Geradlinigkeit ist etwas, was in der Politik gesucht wird, für das es einen Bedarf gibt."
Palmer gehört zwar zu den prominentesten Grünen des Landes, das macht ihn in der eigenen Partei aber nicht unbedingt beliebter. Immer wieder sorgen seine Einlassungen bei den Grünen für Ärger. Sie werden von vielen als zu polarisierend und eitel gesehen. Ein Teil der Partei wirft ihm vor, eine schwarz-grüne Agenda zu verfolgen. Sein Wahlsieg jetzt war nicht überraschend, aber dürfte ihm neuen Auftrieb geben.
Die von den konservativen Parteien unterstützte Beatrice Soltys (parteilos) kam auf 33,2 Prozent. Die beiden anderen Kandidaten Markus Vogt und Hermann Johannes Saßmannshausen hatten bereits vor der Wahl als Außenseiter gegolten. Insgesamt waren rund 66.000 Menschen in Tübingen zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei 55 Prozent.
Der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir lobte Palmer: "Er hat gezeigt, wie unser grünes Konzept der ökologischen Modernisierung praktisch funktionieren kann." Unter anderem habe er dazu beigetragen, dass sich innerhalb eines Jahrzehnts die Gewerbesteuereinnahmen verdreifacht hätten.
In Heidelberg wurde Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) am Sonntag mit überwältigender Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Er erhielt 85,19 Prozent der Stimmen, sein ebenfalls parteiloser Herausforderer Alexander Kloos 9,21 Prozent. Würzner war vor acht Jahren auf die Sozialdemokratin Beate Weber gefolgt, die nicht mehr angetreten war. Wahlberechtigt waren in Heidelberg 106.277 Bürger. Von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten in der Universitätsstadt nur 21,8 Prozent.
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