Hausmitteilung Ukraine, C&A, Beutekunst, Le Mans
Ukraine

Der Besuch war lange erwartet worden, entsprechend groß war die Spannung, welche Botschaft Olaf Scholz mitbringen würde. Am Donnerstag kam der Bundeskanzler mit einem Sonderzug nach Kiew, gemeinsam mit drei weiteren europäischen Staats- und Regierungschefs traf er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die SPIEGEL-Redakteure Martin Knobbe und Alexander Sarovic begleiteten die symbolträchtige Visite. Knobbe kam mit dem Fernbus aus Polen. Dort war er – neben den beiden Busfahrern – der einzige Mann unter Frauen und Kindern, die wieder in ihre Heimat zurückkehrten. »Als wir die Grenze überfuhren, brandete Applaus im Bus auf, ukrainische Lieder erklangen«, sagt Knobbe. Ein weiteres SPIEGEL-Team sprach mit Bewohnern der von Russland eingenommenen Stadt Cherson. Die Besatzer inszenieren sich als »Befreier«, die Einheimischen hingegen berichten von einem Leben in Angst.

Einst war C&A europäische Avantgarde: die Designs mutig, die Kosten niedrig. Heute geht es dem Düsseldorfer Modehändler so schlecht wie nie in seiner 180-jährigen Geschichte. Seit vergangenem Jahr versucht die neue Chefin Giny Boer, 59, das kriselnde Unternehmen aufzumischen. Die SPIEGEL-Redakteure Simon Book und Kristina Gnirke beobachteten die frühere Ikea-Managerin dabei. Sie saßen in Vorstandssitzungen, die unter Boers Leitung mit Achtsamkeitsübungen beginnen. Und erlebten, wie schwierig es für Angestellte ist, alle paar Wochen beim »Failure Friday« vor ihren Kollegen eigene Versäumnisse zuzugeben. »Boers Verve ist mitreißend«, sagt Gnirke, aber das allein werde nicht genügen. Für eine echte Rettung, so Book, brauche es »mehr als ein paar Anglizismen«.

Daniel Beloumou Olomo / DER SPIEGEL
Als er vor den König trat, musste SPIEGEL-Reporter Guido Mingels eine traditionelle Kopfbedeckung tragen, und es war ihm nicht erlaubt, sich zu setzen. Mingels besuchte Sehm Mbinglo I., Oberhaupt des kamerunischen Stammes der Nso, in der Hauptstadt Yaoundé. Der Anlass: eine Holzfigur namens Ngonnso, die deutsche Kolonialisten im Jahr 1902 in Besitz genommen hatten. Für das Volk der Nso ist sie aber nicht nur eine Figur, sondern Abbild ihrer Gründergöttin. Schon lange fordert der König vom Ethnologischen Museum in Berlin daher die Rückgabe. Nun, dank der intensiven Debatte um die im neuen Humboldt Forum zur Schau gestellte Kolonialkunst, ist Bewegung in die Verhandlungen gekommen, eine Restitution scheint möglich. »Man kann einen Fehler auch nach 120 Jahren wiedergutmachen«, sagt Mingels.

Gegen Mitternacht wurde er von einem Ferrari gerammt. Schauspieler Michael Fassbender schraubte sich mit seinem Porsche in den Kies – und kam nicht mehr heraus, weil die Reifen durchdrehten. Es war vermutlich Fassbenders schlimmster Moment beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Auf das Sportereignis habe er sich intensiver vorbereitet als auf manche Filmrolle, erzählte der Deutsch-Ire dem SPIEGEL-Reporter Arno Frank beim Gespräch im Fahrerlager. Vier Jahre hat er diesem Traum geopfert. »Ich bräuchte wohl noch vier weitere Jahre, um wirklich gut zu werden.« Irgendwann in jener Nacht hob endlich ein Kran seinen Wagen aus dem Kiesbett. Fassbender konnte das Rennen beenden.