Karen Donfried über die »Zeitenwende« US-Diplomatin nennt Ukrainekrieg »Deutschlands 11. September«

Die US-Topdiplomatin Karen Donfried hat die Folgen des Ukrainekriegs für Deutschland mit denen der Anschläge vom 11. September 2001 für die USA verglichen. In der Bundesrepublik sieht sie »eine Kraft für das Gute«.
New York am 11. September 2001

New York am 11. September 2001

Foto: Brad Rickerby / REUTERS

Auf die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA reagierte der damalige Präsident George W. Bush unter anderem mit dem Krieg in Afghanistan und der Jagd auf Al-Qaida-Chef Osama Bin Laden, dem »War on Terror«. Eine amerikanische Diplomatin hat die politischen Folgen des Ukrainekriegs für Deutschland jetzt mit denen der Anschläge vom 11. September 2001 für die USA verglichen.

»Das war sicherlich Deutschlands 9/11«, sagte die Topdiplomatin des US-Außenministeriums für Europa, Karen Donfried, am Mittwoch in Washington. Den gewagten Vergleich erklärte sie so: Sie verwies auf die »Zeitenwende«-Rede von Olaf Scholz nach Kriegsbeginn in der Ukraine. Dabei habe der Kanzler unter anderem mit der Regel gebrochen, dass Deutschland keine Waffen in Konfliktgebiete liefert. Donfried begrüßte auch die Steigerung der Verteidigungsausgaben durch die Bundesregierung.

Ihr habe zunächst ein europäischer Kollege gesagt, der 24. Februar – der Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – sei »Europas 9/11«, sagte Donfried. »Ich denke, dass das im Fall von Deutschland besonders zutreffend war.«

Mehrere aufeinanderfolgende US-Regierungen hätten sich gewünscht, dass Deutschland eine größere Rolle bei der Sicherheitspolitik spielt. »Deutschland ist natürlich seit Jahrzehnten ein wichtiger Verbündeter und Partner«, sagte die Diplomatin. »Und wir glauben, dass das deutsche Engagement eine Kraft für das Gute ist. Daher begrüßen wir diese Entscheidungen sehr.«

als/dpa
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